Das Land Manglaubteskaum

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• Kunst
• Natur

Teaser

Norman Messenger erzählt voller Begeisterung von seiner Reise in das Land Manglaubteskaum. Die ungewöhnliche Insel wird von ihm erforscht, durch die Erzählungen und die wunderschönen Aquarelle kann man daran teilhaben. Wie in einem alten Reisetagebuch stellt er das Dorf und seine Bewohner vor, zeigt merkwürdige Pflanzen und bizarre Tiere, das Blumental, die Gärten und den Zaubersee. Auch das Spukgebirge und den Bücherberg, an dessen Fuß die Inselbewohner ihre Häuser bauen, gilt es zu erforschen.

Beurteilungstext

Beim ersten Aufblättern des Buches kan man denken, dass ein wunderschön illustriertes Sachbuch über Pflanzen, Tiere und Landschaften vor einen liegt. Doch schnell wird man merken, dass diese Bilder keine Informationen über eine wirkliche Reise zeigen. Alles, was Norman Messenger beschrieben und gemalt hat, gibt es “nur” in der Fantasie: die Insel, die weiterziehen kann, mit dem Dorf und seinen Bewohnern, die Landschaften mit den merkwürdigen Bäumen und Blumen, die Gärten mit ihren Früchten in den unglaublichsten Farben. Da gibt es Wackelpuddingquallen und Kussmuscheln, die Baumscherenkrabbe mit den Teleskopaugen und die Wandeltiere, die sich von innen nach außen stülpen können. Im Spukgebirge gibt es den Totenhandbaum, Schreifalter und die große Augapfelschnecke. Und der Bücherberg erzählt den Inselbewohnern, die am Fuß des Berges ihre Häuser gebaut haben, tatsächlich Gutenachtgeschichten. Tausendundeine Einfälle sind in diesem Buch auf zwölf Tafeln versammelt und immer wieder wird man beim Durchblättern eine neue Merkwürdigkeit finden können.
Auf jeder der großformatigen Seiten gibt es eine zusätzliche Klappseite, die weitere Details abbildet, und so findet sich auch noch Platz für die bissige Glockenranke und die Dreizackschlange. Und auch Bilder von den “ausgesprochen liebenswürdigen” Bewohner verbergen sich hinter einer der Klappen.
Das alles ist in zarten Farben wunderschön gemalt und mit erklärenden Texten versehen. Auch diese Erklärungen sind eine wahre Wundertüte von komischen und fanatsievollen Einfällen. So gedeiht der Schokoladenbaum natürlich “nur an den dunkelsten, verborgensten Stellen des Waldes, weil er verständlicherweise keine Sonne verträgt”.
Dies ist kein Bilderbuch für nur einen Nachmittag, immer wieder wird man dieses Buch hervorholen wollen, wenn man einmal den Reiz der Bilder und Texte entdeckt hat. Dabei sollten bei den Kindern sichere Lesekenntnisse vorhanden sein oder geduldige erwachsene Vorleser helfen können. So kann man sich lange an diesem einzigartigen Buch erfreuen und stellt fest, dass es zwischen den Buchdeckeln doch existiert: das Land Manglaubteskaum.
Das Buch ist sehr empfehlenswert für Kinder ab etwa fünf Jahren zum gemeinsamen Betrachten mit einem Erwachsenen und ab etwa acht Jahren zum selbstständigen Lesen und Entdecken. Auch ältere Kinder werden ihre Freude an den Bildern und Geschichten haben. Für den Kunstunterricht findet man jede Menge Anregungen in den Abbildungen des Buches: Häuser, Tiere, Pflanzen, Landkarten usw. regen zu eigenen Gestaltungsideen an.