Das Lächeln der Spinne
- Autor*in
- Banscherus, Jürgen
- ISBN
- 978-3-401-05579-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Butschkow, Ralf
- Seitenanzahl
- 240
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Durch Zufall findet Simon Laub Indizien für ein Gewaltverbrechen, aber als er die Dinge nachprüfen will, ist nichts mehr zu finden. Doch auf einmal wird er bedroht, angegriffen und am Ende sogar entführt. Seine Mutter, selbst Polizistin, ermittelt zur gleichen Zeit über illegal eingewanderte ukrainische Jugendliche, und beider Spuren führen zu einem reichen und angesehenen Geschäftsmann, dem aber niemand etwas anhaben kann oder will.
Beurteilungstext
Ein packender Thriller und gleichzeitig ein aufrüttelnder Bericht über illegale Einwanderung, Bandenkriminalität aus dem ehemaligen Ostblock und “feine” Geschäftemacher, die - mit Hilfe williger Mitarbeiter - aus der Not und Angst anderer Freude und Gewinn ziehen, all das findet sich in diesem Buch, verquickt mit den Problemen alleinerziehender Mütter, Gewalt unter Schülern und den Traumen in Deutschland lebender Juden. Das erscheint auf den ersten Blick zu viel des “Guten”, vielleicht sogar modisch kombiniert, aber Banscherus gelingt es, aus dieser Mixtur ein ebenso spannendes wie bewegendes Buch zu schaffen.
Sicher ist zunächst die Machart irritierend, es mischen sich die Beschreibungen des Alltags der Mutter mit den Ich-Erzählungen des Sohnes und eingestreuten Briefen eines der jungen Ukrainer. Dieser ständige Blickwechsel verlangt Aufmerksamkeit, ermöglicht dem Leser aber, das Aufeinanderzuwachsen der Handlungsstränge mitzuerleben und meist mehr zu wissen als die Protagonisten. Dabei sind Sprech- und Denkweisen der jeweiligen Berichterstatter in ihrer Unterschiedlichkeit fein herausgearbeitet und vermitteln zusätzliche Informationen über die Persönlichkeitsbilder.
Eine Bereicherung in der Schaffung unterschwelliger Stimmungen sind die eingestreuten, an Lomographien erinnernden Fotos, deren anscheinende “Mängel”, Fehlbelichtungen, Verwacklungen, verrutschte Bildausschnitte etc. die Intensität des atmosphärischen Eindrucks noch erhöhen.
Das Fazit? Sehr spannend und gut aufgebaut, informativ, aber - wegen des “Nicht-Greifens” rechtsstaatlicher Mittel dank “guter Beziehungen” und der desillusionierenden Bilder aus dem Polizeialltag - eher Wut als Mut machend.