Das Lachen wohnt im Bauch
- Autor*in
- Fietzek, Petra
- ISBN
- 978-3-95470-148-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Ludin, Marine
- Seitenanzahl
- 72
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2016
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Teaser
Seit dem Tod ihrer Eltern lebt Meret bei ihrer Tante Frau Hafelbein. Eines Tages meint die Tante, Meret solle mal eine Freundin einladen, damit sie nicht immer nur etwas mit ihrer Tante erlebt. Doch das ist zunächst gar nicht so einfach, denn Meret hat keine Freundin.
Beurteilungstext
Das eigentlich sehr ernsthafte Thema, das in dieser Geschichte verarbeitet wird, verliert durch den lockeren, fast beiläufigen Erzählfluss seine emotionale Wucht. Meret hat ihre Eltern durch einen Unfall verloren (es bleibt unklar, wie lange dieses Ereignis zurückliegt), und ihre engste Vertraute ist ihre Tante, die in der Erzählung Frau Hafelbein genannt wird. Diese Distanzierung macht die Erzählperspektive weniger subjektiv, obwohl Meret stets im Mittelpunkt ist. Frau Hafelbein hat eine klare Linie im Umgang mit Kindern, und sie versucht nicht, unangenehme Tatsachen vor Meret zu verbergen: Sie schauen nicht weg, als ein toter Hirsch im Fluss treibt oder ein nacktes Vogelbaby in einer Regentonne ertrunken ist. Frau Hafelbein macht Meret auch klar, dass sie nicht immer für Meret da sein kann und dass Meret eine Freundin braucht. Meret versteht das und macht sich auf die Suche. Dabei erlebt sie, dass auch andere Kinder nicht immer glücklich sind und dass Kinder, bei denen scheinbar alles im Leben toll und in Ordnung ist, auch nicht unbedingt die angenehmsten Freunde sind. Letztlich wird Annabell zu ihrer Freundin. Annabell ist oft traurig, da ihre Mutter kürzlich gestorben ist. Sie gehen zusammen auf den Friedhof, um das Grab von Annabells Mutter zu besuchen. Meret hat Angst, dass Annabell weinen würde. Sie weiß nicht, was sie dann sagen soll. Aber Annabell weint nicht. Später stehen sie vor dem Grab von Merets Eltern, und obwohl Meret schon oft hier gewesen ist, laufen auf einmal die Tränen einfach so aus ihr heraus. Nach dieser Schlüsselszene geht die Erzählung noch ein wenig weiter und der Leser erlebt auch noch die veränderte Normalität in der Schule. Im Schlusskapitel herrscht wieder eine vertraute Abendstimmung zwischen Meret und ihrer Tante, und so weiß der Leser Meret doppelt versorgt: mit enger erwachsener Bezugsperson und mit einer Freundin. Einer Weltkennerin, genau wie Meret.