Das Karussell

Schlagwörter

• Familie
• Historisches
• Krieg

Teaser

Das Buch erzählt die Geschichte von Bertie und Lisa, beginnt in ihrer Kindheit im Ersten Weltkrieg, erzählt von ihrer Begegnung und Liebe in den 30er Jahren und endet nach dem Zweiten Weltkrieg.

Beurteilungstext

Als sich Bertie und Lisa begegnen, haben beide schon eine Menge erlebt. Bertie wuchs im Waisenhaus auf, arbeitet als Maurer und legt sich mit der SA an. Lisas Heimat ist der Harz, sie betreibt in Berlin eine Gastwirtschaft und verhilft Bertie zur Flucht vor der SA. Viel Zeit bleibt ihnen nicht für ihre Liebe, denn Bertie wird bald nach Kriegsbeginn eingezogen.
Die Geschichte spannt einen Bogen von ca. 1910 bis in die Nachkriegszeit. Der bewegende Familienroman schildert authentisch, teils auch schonungslos Berties Leben im Waisenhaus und seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. Auch Lisa lernt man gut kennen: da ihr Vater im Ersten Weltkrieg fällt, wird sie mit ihren Geschwistern von der Mutter allein großgezogen und lernt schon früh, Verantwortung zu übernehmen. Nach dem Tod ihres ersten Mannes erfährt sie mit Bertie endlich wahres Glück. Als Bertie an die russische Front eingezogen wird, führt sie mit dem gemeinsamen Sohn Manni ein Leben zwischen Hoffen und Bangen in Berlin - mit all den nächtlichen Luftangriffen und einmarschierenden Russen.
Der Autor zeichnet ein sehr authentisches Bild vom damaligen Leben. Als geschickt empfand ich die Idee, für jeden der beiden Protagonisten einen Erzählstrang zu bilden, auf diese Weise fällt das Kennenlernen der Charaktere leichter, der Leser leidet mit, fühlt mit und wird in den Sog der Geschichte hineingezogen. Eine fesselnde, glaubhafte Lebens- und Liebesgeschichte, eingebettet in deutsche Zeitgeschichte, über die man nebenbei auch Einiges erfährt. Das Buch ist auch für Erwachsene lesenswert. Nachdenklich und beeindruckt legt man es aus der Hand - heruntergebrochen auf einzelne Schicksale wird das ganze tragische Ausmaß beider Weltkriege sehr persönlich und berührt tief.