Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb
- Autor*in
- Furniss, Clare
- ISBN
- 978-3-446-24626-3
- Übersetzer*in
- O’Brien, Andrea
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Blomeyer, Marion
- Seitenanzahl
- 268
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Pearl wächst glücklich zwischen ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, der sie großgezogen hat, auf. Sie verändert sich völlig, als die Mutter während der Geburt der Schwester stirbt. Sie findet sich vom Vater ungeliebt und hasst das Baby. Die beste Freundin lässt sie nicht an sich heran. Die tote Mutter erscheint ihr und hilft, dass sie langsam ins Leben zurückfindet. Sie beginnt, sich sogar zu verlieben.
Beurteilungstext
Das Buch besitzt einen sehr werbewirksamen Umschlag: Ein leuchtendes Rot, auf dessen Mitte eine zerbrochene Eierschale in Weiß prangt. Auch die Schrift ist weiß, die Buchstaben des Titels sind unregelmäßig, als würden sie schwanken.
All dies deutet auf die Hauptperson des Buches hin, ein 15-jähriges Mädchen, dessen Welt in Ordnung war, bis plötzlich unvorhersehbar die Mutter bei der Geburt der kleinen Rose stirbt. Das zerbricht die bisher harmonische, glückliche Welt des Mädchens. Das ist nachvollziehbar, auch, dass sie das Frühchen, ihre kleine Schwester “Ratte” nennt und sie hasst. Der Vater steckt ebenfalls tief in der Trauer und um das Leben des Babys muss er sich auch noch Sorgen machen. Aus Eifersucht findet Pearl nicht den Zugang zum Vater.
Personen, die einen innigst geliebten Menschen verloren haben, sehen ihn oft tatsächlich wahrhaftig vor sich und das nicht nur im Traum. Dass die tote Mutter in der ihr fast burschikosen Art mit der Tochter redet, mag man noch tolerieren, dass sie sie aber umarmt, sie streichelt, sie küsst, ist allzusehr Phantasie und hilft einem Kind, das ähnliches erlebt hat, absolut nicht, die Trauer zu überwinden. Die tote Mutter ist zwar nicht ständig anwesend, aber wie eine gute Psychologin sucht sie Gespräch und Nähe in besonders kritischen Situationen. Nur gut, dass die Autorin davor zurückschreckt, die Fragen Pearls an ihre Mutter bezüglich des Himmels oder der Ewigkeit zu beantworten.
Einige Lügen werden aufgedeckt: Nicht der Vater, nein, die Mutter wollte unbedingt noch ein Kind. Die Großmutter, die nicht mehr das Haus betreten durfte und nun liebevoll einspringt, um das Baby zu pflegen, erzählt, dass die Mutter wegen einer schweren Depression lange Zeit nicht fähig war, sich um Pearl zu kümmern. Deshalb wollte die Mutter nicht, dass nach ihrer Gesundung der Kontakt zur Großmutter weiter gepflegt wurde. Was für ein Armutszeugnis besonders für den Vater, der sich den Kontakt zur eigenen Mutter nach deren getaner Arbeit verbot! Auch sonst ist manches recht konstruiert.
Allerdings, der Schreibstil der Autorin ist lebendig und sprachlich gewandt .