Das Jahr der Verschwörer

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Teaser

Jos lebt in Schwäbisch Hall als Knecht bei einem Salzsieder. Er ist der wichtige Verdiener in seiner Familie, seit der Vater tot ist. Da geschieht allem Anschein nach ein Mord, nach dem ersten noch ein zweiter, der vertuscht werden soll. Mit Hilfe der Henkerstochter findet Jos heraus, dass es um die Zukunft der Salzsieder geht und dass das Komplott, das hinter den Morden steckt, viel größer ist als man ahnen konnte. Dabei hilft ihm auch seine Freundin Sara, mit der er eine ganze Reihe von Beziehungsproben durchstehen muss.

Beurteilungstext

Das Buch ist in vielerlei Hinsicht sehr anschaulich geschrieben. einerseits erfährt man viel über eine mittelalterliche Stadt, ihre wichtigen Gewerbe und ihre sozialen Zuordnungen, die den Menschen strenge Grenzen setzen. Dass Jos ein so gutes Verhältnis mit der Henkerstochter hat, ist sehr gefährlich für ihn, denn mit den Henkersleuten darf man nicht verkehren. Außerdem wird deutlich, wie abhängig damals (und auch heute) die Menschen von bestimmten Einkommensquellen waren und wie wichtig es war, sie zu erhalten.
Jos wird deswegen aus Schwäbisch Hall verbannt, weil er weiß, dass es eine Salzmine gibt, aus der Salz viel einfacher gewonnen werden könnte als durch Salzsieden. Es wird aber auch sehr spannend dargestellt, wie der Kriminalfall sich verwickelt. Die Liebesgeschichte läuft auch nicht glatt, weil die Henkerstochter intelligent und hübsch ist und Jos ebenfalls sehr attraktiv findet. Sie kennt jedoch ihre Grenzen und so kann Jos mit Sara seinen Weg finden. Über die Figur Saras erfährt man einiges über die Klöster und ihr Personal damals. Dieses Buch ist also rundum gelungen, weil es informativ, spannend und einfühlsam geschrieben wurde. Man braucht Ausdauer zum Lesen, aber die ist angesichts der Qualität leicht aufzubringen. Auch als Zusatzlektüre zum Geschichtsunterricht empfehlenswert.