Das Hirtenlied
- Autor*in
- Bolliger, Max
- ISBN
- 978-3-85581-527-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Zavrel, Stepan
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Bohem Press
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2018
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Die Geschichte von Jesu Geburt, erzählt als Weihnachtslegende aus der Perspektive der Hirten.
Beurteilungstext
Diese wunderbare Weihnachtslegende ist nicht nur inhaltlich und sprachlich ein Schatz - sie wurde auch wundervoll verpackt. Dem bohem-Verlag gelingt es immer wieder aus Literatur Kunst zu machen. Dies beginnt bereits haptisch beim angerauten Umschlag, reicht über die Farbgebung in reichhaltigen Blautönen, mit silbernen und goldenen Elementen, bis hin zum Raum, der den Bildern gegeben wird, um ihre Wirkung zu entfalten.
Erzählt wird die Geschichte eines alten Hirten, der auf die richtigen Zeichen wartet, die die Geburt Jesu und damit die Ankunft Gottes auf Erden ankündigen. Während alle anderen Hirten ihn für seinen Glauben belächeln, hofft der Enkelsohn sehr darauf, dass Großvaters Worte wahr sind. Er stellt sich einen wohlhabenden König vor, der in goldenen Kleidern und purpurnem Mantel auf seinem Pferd aus dem Himmel geritten kommt. Für diesen König will er auf seiner Flöte spielen und dafür übt er jeden Tag. Als nun der Stern über Bethlehem steht, brechen die Hirten auf, die Ankunft des Königs zu feiern. Der Hirtenjunge läuft voller Aufregung voraus. Als er jedoch das winzige Baby sieht, rennt er enttäuscht davon. Nur das herzerweichende Weinen des Babys zieht ihn zurück zur Krippe. Da kann er nicht anders: Er spielt dem kleinen Jesusbaby zur Beruhigung auf seiner Flöte vor und endlich verstummt das Geschrei und ein Lächeln formt sich auf dem Gesicht des Babys. Da spürt der Junge, dass dieses Glück mehr Wert ist als alles Silber und Gold.
Die knapp erzählte Geschichte wurde jeweils in relativ kleiner Schrift in Blöcken auf die Bilder gedruckt. Zumeist in schwarzer Schrift auf weißem Untergrund - dem Schnee am unteren Bildrand. Damit fügt sich der Text nahezu unsichtbar in die Bildseiten ein - die Illustration steht klar im Vordergrund. Gezeigt werden vor allem Szenen am Abend, wenn die Dunkelheit bereits über das Land gekommen ist, die Sterne am Himmel stehen und sich die Hirten am Feuer wärmen. Die daher eher dunkle Farbgebung wirkt jedoch nicht beängstigend sondern eher beruhigend und verleiht der Geschichte noch mehr Zauberhaftes. Farben, Detaildarstellungen wie auch die Mimik der Figuren sind stark reduziert, wenn überhaupt vorhanden.
Das Buch eignet sich insbesondere zum Erzählen in der Advents- und Weihnachtszeit, für den Einsatz im Religionsunterricht oder fächerübergreifend für verschiedene Auftragstechniken wie z.B. Tupfen und Streichen im Gestaltenunterricht. Im Musikunterricht könnten unterschiedliche Melodien improvisiert werden, die der Hirtenjunge dem Jesuskind zur Beruhigung vorgespielt haben könnte u.v.m. In jedem Fall sehr empfehlenswert!