Das Heldenprojekt

Autor*in
Linker, Christian
ISBN
978-3-423-78207-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmidt Jorge, Dietrich
Seitenanzahl
252
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sie nennen sich “Das Projekt” , die 5 ca. 16-jährigen Gymnasiasten und ihr etwas älterer Freund Tom: Sie schreiben Gedichte. Marie, die neu in die Gruppe kommt, bringt frischen Wind in die Clique, die nun eine spektakuläre Aktion gegen eine rechte Partei auf die Beine stellt. Dies führt zu einer nicht mehr kontrollierbaren Eskalation...

Beurteilungstext

Magnus, der Icherzähler und sein bester Freund Sebi, die Mädchen Ebru und Pia, T-Bone und Tom, 22, freischaffender Grafikdesigner, tun es heimlich: Gedichte schreiben, sie sich vorlesen und sie dann verbrennen (nicht ohne - ebenfalls heimliche- Abschrift, versteht sich!) Als die kesse Marie in die Gruppe kommt, weht plötzlich ein frischer Wind durch die Gruppe und man beschließt spontan, ein Magnus-Gedicht an die Öffentlichkeit zu bringen - als “Zusatz” auf die Wahlplakate der rechtsextremen BBO. Damit begibt sich die Gruppe nicht nur an die Öffentlichkeit (Presse), sondern auch auf gefährliches Terrain: Die Jugendorganisation der BBO schlägt massiv zurück - auf einer großen Party der Gruppe Projekt. Zwar kann Sebi als “Manager” der Party das Schlimmste verhindern, wird aber selbst Opfer des rabiatesten Schlägers der BBO, von dem er erschossen wird.
Sie konsumieren nicht nur fleißig Bier, Zigaretten und Joints und schlagen sich halbe Nächte um die Ohren, sie schreiben auch Gedichte, diese mit recht toleranten Eltern und Lehrern gesegneten Gymnasiasten, die der Autor genau zu beobachten und sicher zu charakterisieren weiß, als Einzelwesen ebenso wie als zunächst eher etwas verspielte Gruppe. Als die unbekümmerte, ideenreiche Marie zur Gruppe stößt, “passiert endlich was”: die Öffnung der Gruppe nach außen, in die Öffentlichkeit, und auf gefährliches Terrain. Nun eskalieren die Ereignisse - ebenso wie die drängende, dichte, pointiertere Handlung (und ihre Darstellung). Dem Autor gelingt es zunehmend besser, nicht nur das diffuse, manchmal ausufernde Suchen junger Menschen nach Eigenständigkeit und Selbstbestimmung, ihre Begeisterungsfähigkeit und Findigkeit, aber auch die Suche nach ihrer Rolle in der Gesellschaft transparent werden zu lassen. Sebis ungeplanter Tod ist eher ein unglücklicher Zufall. In die “Gruppenhandlung” verflochten ist die schwierige Liebesbeziehung zwischen Magnus und Marie, die von Rücksichten (auch Sebi liebt Marie!) und Ängsten auf Seiten des Protagonisten geprägt ist. - Ein dichtes, spannendes Buch, das die Probleme junger Menschen ab ca. 15/16 Jahren spiegelt und ab ca. 14/15 Jahren empfohlen werden kann!
PS: Grammatikfehler S. 219, Zeile 11: “Und damit haben wir auch nichts (ZU) tun. - Druckfehler S. 233 - drittletzte Zeile von unten: Strom statt Storm

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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