Das Haus der Spione
- Autor*in
- Vosseler, Nicole C.
- ISBN
- 978-3-401-06066-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 428
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Nicholas Christchurch ist ein Findelkind, das im Hause eines Pfarrers im England zur Regierungszeit der Königin Elisabeth I. aufwächst. Nie wäre es im in den Sinn gekommen, jemals im Haus des berühmten Magiers John Dee aufgenommen und dort als Spion im Geheimdienst ihrer Majestät ausgebildet zu werden. Denn das Leben und die Herrschaft Elisabeths sind gefährdet. Der erst 12 Jahre alte Nicholas muss mit seinem Scharfsinn und Mut mithelfen, die Krone zu retten.
Beurteilungstext
Nicole C. Vosseler ist es gelungen, durch die Vereinigung eines historisch dramatischen Ereignisses (die Rivalität zwischen Elisabeth I. von England und ihrer Gegenspielerin, Königin Maria Stuart von Schottland) mit offensichtlich sehr gut recherchierten historischem Hintergrundwissen und einer Spionageaffäre, deren Held ein Zwölfjähriger ist, eine sehr spannende und historisch informative Geschichte zu schreiben.
Lebendig schildert die Autorin die Lebensumstände der damaligen Zeit, lässt das mit dem Großen Brand untergegangene London wieder auferstehen, so dass es dem Leser keinerlei Mühe macht, die Stadt eines Christopher Marlow oder William Shakespeare vor seinem inneren Auge wiederzuerwecken.
In diesem Umfeld bewegt sich der Held der Geschichte und mit ihm zusammen erlebt der Leser die aufregende Spionageaffäre mit. Gleich vom ersten Augenblick an kann sich der junge Leser in die Person des pfiffigen und intelligenten Findelkindes Nicholas Christchurch hineinversetzen, kann mit ihm die Triumphe wichtiger Entdeckungen und das Überstehen heikler Situationen miterleben. Positiv anzumerken ist, dass der Leser in dem Machtkampf der Anhänger beider Königinnen erfährt, dass keine Seite nur gut oder böse ist, sondern dass beide berechtigte Ansprüche hatten, es aber nur eine Siegerin geben konnte. Dank der guten historischen Recherche lernen die jungen Leser einerseits einen wichtigen Zeitabschnitt der englischen Geschichte lebendig und anschaulich kennen und andererseits lernen sie zu relativieren dank der Erkenntnis, dass es nicht nur Schwarz und Weiß im Leben gibt.
Gleichfalls sehr gut ist der Anhang, in dem Vosseler über den ersten wirklichen Geheimdienst und ihren Personen informiert. Allein schon die Lektüre dieses Kapitels, das mit verblüffenden Details aufwartet, ist ungemein spannend und lehrreich. Von daher möchte man das Buch am liebsten nicht aus der Hand legen, sondern ohne Unterbrechung von der ersten bis zur letzten Seite lesen.
Bei einem so umfangreichen Buch können dann auch einmal Fehler vorkommen, deren verdrießlichster die Form “Nehme” (statt “Nimm”, S. 138) ist. Auch hat die Autorin den Namen einer ihrer Gewährsmänner, Woolley, falsch geschrieben (“Wolley”, S. 421). Sehr schön sind auch das Verzeichnis historischer Persönlichkeiten, das Glossar und die Maßtabelle. Wünschenswert wäre eine Literaturliste gewesen, zumal die Lektüre der Bücher, die sie zurate gezogen hat, gleichfalls sehr interessant zu sein scheint.
Fazit: absolut empfehlenswert.