Das hässliche Entlein

Autor*in
ISBN
978-3-314-01676-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Vainio, Pirkko
Seitenanzahl
28
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Hässlich" ist ein relativer Begriff, manchmal würde es "exotisch" auch besser treffen. Aber Andersen schrieb sein Märchen über den kleinen Schwan inmitten der Enten schon 1843, und Pirkko Vainio hat es verkürzt und wunderschöne Aquarelle dazu gemalt.

Beurteilungstext

Wie das fremde, viel größere Ei überhaupt in das Gelege der Ente kam, wird nicht berichtet. Jedenfalls ist es da; und während die anderen Eier fast zeitgleich von innen heraus zerbrechen, braucht das größere Ei noch ein bisschen. Mutter Ente ist zwar verwirrt aber gutmütig und sie bleibt noch ein bisschen sitzen, bis auch aus dem letzten Ei "ein Etwas" schlüpft: groß, grau und gar nicht hübsch gelb wie all die anderen Küken.
Vainio gelingt es hier, allen Tieren ein ausgesprochen freundliches Aussehen zu geben, wache Augen und leicht gebogener Schnabel, neugierig und selbstbewusst. Was mag uns erwarten? Wir werden es erkunden! Die weiße Mutter Ente sitzt mit ihren 5 plus 1 Küken inmitten einer kleinen Idylle, die von hohem Schilfgras eingeschlossen ist. Dennoch scheint ein Licht auf die enge Gemeinschaft, in der die Mutter ihren Kindern nah und gegenüber ist.
So bleibt die schöne Situation aber nicht. Heute würde man wohl "Mobbing-Verdacht" äußern, sodass die große kleine Graue den Attacken der Hühner und des Truthahns entflieht, zumal sei keine Solidarität seiner "Geschwister" erhält. Aber auch außerhalb wird es (noch) nicht anerkannt, muss sich den Nachstellungen von Jäger und Katze erwehren.
Ohne (menschliche) Hilfe (merke: Moral!) hätte es nicht überlebt.
Die vorherrschenden Farben des querformatigen Buches sind viele Blau- bis Grüntöne. Die Nebenfarben folgen denen des Frühlings, über den Sommer, den Winter bis in den neuen Frühling. Die Körperhaltung des jungen Schwans wird so deutlich dargestellt, dass sich die Geschichte sogar ohne Text erschließt.
Ein schönes Bilderbuch, zwar ohne Überraschungen, aber eine eindringliche Übersetzung der (sicher bekannten) Geschichte in Bilder, die den Text (fast) überflüssig machen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010