Das große Buch der Hühner
- Autor*in
- De Vlieger, Evelien
- ISBN
- 978-3-8369-6331-2
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Hamstra, Jan
- Seitenanzahl
- 80
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2025
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFachliteraturFreizeitlektüre
- Preis
- 28,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Vielleicht sind es nicht die beliebtesten Tiere, aber sie legen Eier, stammen von den Dinosauriern ab und sind wirklich gesellige Tiere. Alles Gründe, den Hühnern dieses imponierend große, grafisch aufwendig gestaltete und mit breitem Sachwissen versehene Buch zu widmen.
Beurteilungstext
„Das große Buch der Hühner“ macht seinem Namen alle Ehre.
Auf der einen Seite fallen zuerst die großformatigen Linolschnitte von Jan Hamstra ins Auge, die häufig seitenübergreifend entweder einzelne Hühner und Hähne ins Zentrum rücken, mit oder ohne Hintergrund, oder aber viele kleine Vignetten zeigen, denen jeweils kurze Textblöcke zu einem Thema zugeordnet sind.
Auf der anderen Seite passt der Name, weil sehr konsequent vom Huhn aus gedacht und systematisch Wissen zu diesem Hoftier vermittelt wird. Dabei beginnt es bei den Dinosauriern (welches Kind würde da nicht weiterlesen wollen) und der Frage nach dem Huhn und dem Ei. Weiter geht es dann zu Wildhühnern und domestizierten Arten bis hin zu seiner Fasanenfamilie, aus der das Huhn abstammt. Zunächst ist hier eine Chronologie erkennbar, der das Buch zu folgen scheint, die aber im Fortgang durch andere Themen konsequenterweise aufgebrochen wird, so dass man das Buch nicht von vorn nach hinten lesen muss, sondern auch gezielt nach Interesse auswählen kann. Es folgen phänomenologische Merkmale zu Huhn und Hahn, jeweils auch mit beschrifteten Schaubildern und später auch mit schematischen Innendarstellungen. So werden die Lesenden immer spezifischer in die Thematik eingeführt. Die kurzen Sachtexte sind genau, aber verständlich geschrieben. Spezielle Fremd- oder Fachwörter werden in gesonderten Kästen genauer erklärt.
Anschaulich werden die Texte zudem durch die begleitenden Illustrationen. Dabei fallen besonders die starken Linien der Federkleider ins Auge, die durch den Linolschnitt zustande gekommen sind. Beim Linolschnitt wurde – wie am Ende des Buches zu lesen ist – die Technik des Reduktionsschnittes genutzt; d.h. es wird von einem ersten Bild, das gedruckt wurde, immer mehr weggeschnitten und noch mehrere Drucke angefertigt, die am Ende digitalisiert und verschieden farbig koloriert übereinandergelegt wurden. Mit Farben wird jedoch relativ zurückhaltend gearbeitet, es dominieren die „Hühnerfarben“ Weiß, Schwarz, Rot und Rotbraun bei den konkreten Tierdarstellungen. Doch man findet auch Kompositionen von Tieren in einer Landschaftskulisse, die durchaus farblich abwechslungsreicher gestaltet wurden. So wird das Auge nicht müde, den genauen Bildern zu folgen. Besonders die Darstellungen von Bewegungen sind gelungen, z.B. wirken der Hahnenkampf oder das Huhn im Sandbad sehr dynamisch. Andere Bilder erinnern eher an typische Klassifikationsbücher mit Seitendarstellungen des Huhns oder Kopf-Hals-Darstellungen.
Neben allgemeinen Informationen über diese Tierart, die recht umfassend sind, gibt es auch Seiten, auf den sich z.B. kritisch mit Hahnenkämpfen oder aber Massentierhaltung auseinandergesetzt wird. Dabei bleibt das Buch relativ sachlich, benennt aber auch konkret kritische Punkte, wie das Entfernen von Schnabelteilen mit seinen Folgen. Neben den systematisch strukturierten Seiten finden sich auch immer wieder Einzelinformationen, die man als Wissenssnacks „aufpicken“ kann, etwa dass Hühner auf dem Mars überleben könnten oder dass es auch Filmhühner gab. Hier und da werden Zahlen zu Hühnern angegeben, etwa dass es aktuell 22 Milliarden zahme Hühner gibt und nur im Vatikanstaat keine Hühner leben.
So bietet das Buch für Hühnerfans und alle, die es noch werden wollen, umfassend interessante Informationen über dieses, häufig wenig beachtete Hoftier und beeindruckende Bilder, die durch das Format und ihre Formsprache wirken. Von daher meine unbedingte Empfehlung als Sachbilderbuch.