Das große Adventskalenderbuch

Autor*in
Stohner, Anu
ISBN
978-3-423-62286-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Michl, Reinhard
Seitenanzahl
103
Verlag
dtv
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte der Stadtmaus, wie ein Weihnachtsfest beinahe ausgefallen wäre - in 24 Kapiteln erzählt.

Beurteilungstext

Wieder ein Buch als Kalenderkalender, in 24 Kapiteln - keine neue Idee in der letzten Zeit, aber dieses Buch ist eine absolute nachdrückliche Empfehlung wert! In DIN A4 Größe und stabil broschiert, mit einer exquisiten Tierzeichnung auf dem Cover und kleinen Adventskalender-Türchen auf dem Einband zum Öffnen und noch nicht aufgeschnittenen Seiten im Inneren, legt die Finnin Anu Stohner in Verbindung mit dem Zeichner Reinhard Michl eines der ansprechendsten Weihnachtsbücher vor, die mir in diesem Jahr untergekommen sind.
Die noch nicht getrennten Seiten bedingen, dass jeweils eine Doppelseite ohne Text bleibt. Optisch wurde das so gelöst, dass dann links eine ganzseitige Tierzeichnung, ausdrucksvoll und ausschließlich in schwarz und bisweilen gelbbraun gehalten, rechts die Nummer der Geschichte (des Adventskalender-Türchens) steht, verbunden mit einer Überschrift, die schon ein wenig vom Inhalt verrät und die Spannung steigert.
Die Ausgangssituation ist, dass die Stadtmaus bei einem Treffen der Tiere im Wald ganz zufällig von dem Brauch der Menschen erzählt, einen Adventskalender für Kinder bereitzustellen, mit Bildchen oder Schokolade. Während die Tiere ebenfalls davon träumen und schnell in Streit geraten wegen des Inhalts - so wie der Hase von Möhren und der Bär von Honig träumt, sehnt sich der Maulwurf nach Würmern und das Wildschwein nach Kartoffeln -, weiß die kluge Eule Rat: Geschichten sind es, nach denen sich alle sehnen, und die Stadtmaus wird ausgewählt, zu erzählen. Und fast wie in 1001 Nacht erzählt sie nun an den Abenden, wenn die Tiere zur Lichtung im Wald kommen, ihre Geschichte von den armen Kindern im Waisenhaus, deren Weihnachtsfest nur gerettet werden konnte, weil die Tiere ihnen halfen. Dabei bricht sie immer an der spannendsten Stelle ab ("und das erzähle ich euch morgen"), so dass nicht nur die Tiere im Wald, sondern auch der kleine Zuhörer voller Ungeduld den Fortgang der wirklich spannenden Geschichte erwartet.
Es ist eine anrührende Geschichte, die aber an keiner Weise jemals sentimental oder kitschig wird, in einer wohl ausgewogenen Mischung von Gefühl, Mitleid, Freude, Aufregung, Spott. Selten ist eine Geschichte, in der Tiere wie Menschen denken und handeln, so überzeugend und mitreißend erzählt wie diese. Und was für ein Glück, dass ein Illustrator wie Reinhard Michl gewonnen werden konnte, der in seinen Bildern eben genau diese Mischung zum Ausdruck bringen kann: Die Tiere bleiben Tiere, egal, wie menschlich sie sich verhalten, kein Kitsch, keine Idylle, keine Verniedlichung.
Ein ausgesprochen überzeugendes Buch, das so schön ist, das man es auch nach Weihnachten garantiert nicht wegpackt und schon gar nicht "entsorgt", wie es mit den Adventskalendern sonst meist der Fall ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Stohner, Anu

Stohner, Anu; Stohner, Friedbert

Olavi. Ein Otter ist kein Hasenfuß

Weiterlesen
Stohner, Anu; Stohner, Friedbert

Olavi - Ein Otter ist kein Hasenfuß

Weiterlesen
Stohner, Anu; Stohner, Friedbert

Erkki, der kleine Elch. Auf sie mit Geweih!

Weiterlesen
Stohner, Anu

Erkki, der kleine Elch Auf sie mit Geweih!

Weiterlesen
Stohner, Anu

Erkki, der kleine Elch - Auf sie mit Geweih!

Weiterlesen
Stohner, Anu

Friedhelm, das furchtlose Gespenst

Weiterlesen