Das Geheimnis der Wälder

Autor*in
Beatty, Robert
ISBN
978-3-7373-4172-1
Übersetzer*in
Sandmann, Sabrina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
445
Verlag
FISCHERKJB
Gattung
Taschenbuch
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2019
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Willa aus dem Wald ist eine der letzten ihrer Art. Sie gehört zu den Faeran, einem uralten Waldvolk, das bereits vor den Indianern in den Great Smoky Mountains im Osten der heutigen USA lebte. Aber ihr Volk stirbt aus, der Anführer ihres Clans versucht mit allen Mitteln sich dem Tagvolk, wie sie die Siedler nennen, anzugleichen. Die Jugendlichen des Clans, Jaetter genannt, sollen die Fremden ausspionieren und bestehlen. Willa spürt, dass sein Verhalten falsch ist, aber sie muss gehorchen. Das Wohlwollen des Clanführers sichert ihr Überleben. Doch dann lernt sie einen der Siedler besser kennen.

Beurteilungstext

Der Great Smokey Mountains Nationalpark zwischen Tennessee und North Carolina war einst die Heimat der Cherokee, doch noch vor ihnen die der Faeran, einem geheimnisvollen Waldvolk, dessen Fähigkeit mit Tieren und Pflanzen in magische Verbindung zu treten die der Indianer noch übertraf. Allerdings gibt es nun auch in diesem Clan, der wie seine Vorfahren im Toten Tal lebt, nur noch wenige, die die alte Sprache sprechen, mit der sie Tiere und Pflanzen im Notfall um Hilfe bitten können, und die Gabe der Verschmelzung - des Sich-unsichtbar-machens - beherrschen. Die Cherokees nennen es Nachtvolk, so wie die neuangekommenen Siedler aus Übersee Tagvolk genannt werden. Der Paradan, der Anführer der Faeran, schickt die Jugendlichen seines Clans aus um die Siedler zu bestehlen, nicht nur deren Besitztümer, sondern auch ihre Kinder, die seinen Clan wieder vergrößern sollen. Sein Motto: Es gibt kein Ich, nur das Wir. Im Verlauf der Handlung stellt Willa jedoch fest, dass tatsächlich nur das eine Ich zählt - das Ich des Paradan. Was eine echte Waldhexe ausmacht, versteht er nicht.
Willa ist eine interessante Figur, an der im Verlauf der Handlung ihre Fähigkeit sich allein durchzukämpfen genauso bewundernswert ist wie ihr Verständnis für und ihr Mitleid mit Mensch und Tier, denn ihre Großmutter, die sie allein aufziehen musste, hat sie noch in den alten Tugenden unterwiesen. So gehören die Begegnungen mit der silbergrauen Leitwölfin oder dem uralten weißen Bären zu den spannendsten Momenten. Auch die Natur wird so realistisch beschrieben, dass man fast meint, bei Willas einsamen Aktionen selber dabei gewesen zu sein. Namen haben bei dem Waldvolk eine besondere Bedeutung, so werden bei den Faeran nur Zwillinge geboren, denen sie jeweils spiegelverkehrte Namen geben. Willa (erinnert an das englische Wort für Willow = Weide), ihre früh verstorbene Schwester hieß Alliw. Die Jaetterjungen z. B. Gredic und Ciderg oder Kearnin und Ninrack, nur der Paradan sollte keinen Zwilling gehabt haben? So wird das Finale doch noch sehr spannend.
Die Auseinandersetzung mit den Siedlern, die wiederum von den Planern der neuen Eisenbahn von ihrem Land vertrieben werden, - es ist eine Zeit der Rücksichtslosigkeit, aber auch der Rückbesinnung auf tragende Werte. Willa, die eine Siedlerfamilie zuerst auf Geheiß des Clanführers bestiehlt, diese dann jedoch besser kennenlernt, bis sie bei ihnen ein neues Zuhause findet... Der Autor arbeitet mit vielen Rückblenden und macht so die Handlungsweise seiner Hauptfigur plausibel. Ihre Entwicklung wird für den Leser glaubhaft dargestellt.
Das Buch ist durchaus ein Pageturner und Jugendlichen zu empfehlen, wenngleich manche Wiederholungen doch etwas ermüden.

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Diese Rezension wurde verfasst von OAL; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 30.09.2019

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