Das Geheimnis der Halami

Autor*in
Barron, T.A.
ISBN
978-3-423-70781-7
Übersetzer*in
Brender, Irmela
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
424
Verlag
dtv
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Kate ihre Großtante Melanie besucht, muss sie feststellen, dass sich in der Stadt Blade vieles verändert hat. Dies wird besonders an der gespannten Stimmung der Bewohner deutlich, deren Unmut sich unter anderem gegen Tante Melanie richtet. Diese nimmt Kate auf eine Wanderung, die durch ein den Halami-Indianern heiliges Gebiet führt. Ihr Ziel ist der Redwood-Wald, wo sie das illegale Fällen der Bäume durch die Bevölkerung verhindern wollen. Kate verliert bei der Suche nach Tante Melanies Eulenstock ihre Tante aus den Augen. Als ein Gewittersturm sie überrascht, flüchtet sie in das Innere des mächtigsten und ältesten Redwoods. Sie zieht Jody, einen Jungen aus der Stadt, der von einem herabfallenden Ast an der Schulter verletzt wird, in ihr Versteck. Dort findet sie auch den vergessenen Eulenstock. Dieser bringt die beiden Jugendlichen in die Zeit der Halami. Kate lernt das Halami-Mädchen Laioni kennen. Gemeinsam mit ihm durchwandert sie eine Welt der sprechenden Bäume und Steine, lernt eigentümliche Wesen, die Tinnani, kennen und erfährt durch sie die Bedeutung des Stockes. Viele Abenteuer muss Kate gemeinsam mit Laoni und Jody, geführt von dem Tinnani Kandeldandel bestehen, bevor sie mit Jody die Rückreise in die Zukunft antreten kann. Doch sie können nicht verhindern, dass der alte Redwood der Kreissäge zum Opfer fällt

Beurteilungstext

Der Autor weist in seinem Vorwort darauf hin, dass vorliegende Geschichte keinen Anspruch auf Realität besitze, dass das Volk der Halami ein Produkt seiner Kreativität sei. Dadurch wird der ‚Fantasy'-Handlung freien Raum gegeben. Auch wenn die Rahmenhandlung, Kates und Tante Meanies Rettungsversuche des Redwood-Waldes, in der Gegenwart spielt, so sind doch Ele-mente des Fantastischen in ihr enthalten. Kate entdeckt eine einsamen Teich, dessen brodelndes Wasser einen betörenden Duft ausstößt. Wie gebannt, wünscht sie das Wasser zu berühren, wird daran jedoch durch den Stoß einer Eule gehindert. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass der Vogel ihr das Leben gerettet hat, denn bereits die Nähe zur Wasseroberfläche verursacht eine gefährliche und schmerzende Wunde an ihrer Hand. Kate ahnt, dass Tante Melanie ihr längst nicht alle Geheimnis-se, die diese über die Halami-Indianer herausgefunden hat, anvertraut. Auf ihrer Reise in die Vergangenheit und bei ihren le-bensgefährlichen Abenteuern, die sie gemeinsam mit dem Halami-Mädchen Laoni, dem Hund Monga, dem Menschenjungen Jody und dem Tinnani-Flötisten Kandeldandel erlebt und mit deren Hilfe meistert, lernt Kate die Mythen dieses Indianervolkes kennen. Dort können Steine sprechen, aggressive Wichte verwandeln sich in Eidechsen, Eulen erweisen sich als Lebensretter der Menschen. Sie erfährt von den Sprechenden Steinen, welche Bedeutung der Spazierstock mit den Eulenaugen hat. Kate beweist auch in dieser Zeit, dass sie bereit ist sich für andere einzusetzen, ihr Leben zu riskieren. So rettet sie den zerbroche-nen Prüfstein, der dem Tinnani-Volk gestohlen worden ist, aus den Klauen des Ungeheuers Gashra und bringt diesen den rechtmäßigen Eigentümern zurück. Jetzt kann auch die einzige Tochter des Tinnani-Häuptlings wieder gesund werden. Nach ihrer Rückkehr in die Gegenwart versucht Kate den mächtigsten und letzten Redwood zu retten, indem sie sich den Holzfällern in den Weg stellt - hier bleibt ihr der Erfolg versagt.
T.A. Barron hat mit dieser Geschichte eine gelungene Mischung aus Realem und Fantasy geschaffen. Eine der Botschaften dieses Buches ist die Stärke des Miteinanders zu finden. Auch wenn sich die Gruppe aus völlig verschiedenen ‚Personen' mit ebenso verschiedenen Charakteren und Biografien zusammensetzt, kommen sie einander auf der Suche nach dem Prüfstein immer näher, so dass jeder den ‚Wert' des anderen in der Gemeinschaft anerkennt und schätzt. Diese Erfahrung findet sich auch in der Rahmenhandlung. Die Einwohner von Bale greifen zur Säge um ihre Existenz zu sichern und sich taub gegenüber den mahnenden Worten von Tante Melanie. Selbst deren alter Freund Frank, der Großvater Jodys, stellt sich auf die Gegen-seite. Im letzten Kapitel sind alle wieder Freunde, doch die größte Überraschung birgt der Stumpf des alten Redwoodbaumes: An seinem wächst ein kräftiger Spross, vielversprechendes Abbild seines Vorfahren.
Diese Buch ist als Baustein einer Bibliothek sehr empfehlenswert: ein Fantasy-Roman, der mit sehr viel Sensibilität geschrieben wurde, der spannend ist, dessen Handlung aber nicht von drastischen Schlachtenbeschreibungen überlagert wird. Vermutlich wird es stärker die weibliche Leserschaft ansprechen, da die beiden Protagonisten weiblich sind und Jody erst im Laufe der Geschichte positive Züge erhält.
Der Umfang des Buches lässt nur bedingt den Gedanken zu dieses Klassenlektüre einzusetzen. Hierbei sollte auch die Darstellung der Figuren berücksichtigt werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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