Das Geheimnis der falschen Würfel

Autor*in
Hoffmann, Klaus W.
ISBN
978-3-942929-89-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
182
Verlag
Lychatz Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Leipzig
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahr 1522 überschlagen sich in der Kleinstadt Zittau die Ereignisse. In der Klosterkirche werden heilige Gegenstände gestohlen und ein wertvolles Fastentuch soll zerstört werden. Die zwölfjährige Anna, ihr Bruder Konrad und deren Cousine Barbara wollen den Fall unbedingt lösen.

Beurteilungstext

Es ist die Zeit der Reformation und die Gesellschaft ist gespalten. Während die einen an den Traditionen der katholischen Kirche festhalten, gehen die anderen neue, mitunter radikale Wege. Es ist eine Zeit der eskalierenden Gewalt und der Unsicherheit, der Grauzonen – eine Zeit für Verbrecher um im Gewirr der Massen eigene Ziele zu verfolgen. So auch die Bilderstürmer in Zittau, die unter religiösem Deckmantel wertvolle Heiligtümer der Zittauer Klosterkirche entwenden. Die Richtertochter Anna wird Zeugin des Überfalls und kann das kostbare Fastentuch retten; und sie will den Fall unbedingt lösen. Ihr älterer Bruder Konrad und die Cousine Barbara aus Wittenberg helfen ihr dabei und schließlich führt die Spur auch nach Wittenberg, wo alles aufgedeckt werden kann.
Es ist eine spannende Kriminalgeschichte, die Klaus W. Hoffmann und Elke Bannach in ihrem neuen Roman für junge Leser erzählen. Geschickt verweben sie eine zeitlos spannende Handlung mit einer historischen Szenerie, die in ihren erzählten Elementen zwar erdacht, wohl aber auf realen Ereignissen und Lebensumständen beruht. So sind die beiden Autoren auch bemüht, viel vom Lebensgefühl und von den Bedingungen des Aufwachsens des 16. Jahrhunderts zu berichten. Die geschlechterbezogenen Unterschiede bei der Erziehung und Bildung, das religiös durchdrungene Selbstverständnis, Vorurteile gegenüber Randgruppen und beschwerliche und gefährliche Reisebedingungen, all das wird im Detail anschaulich in die Geschichte eingearbeitet und so über die Handlung konkret nacherlebbar. So verbindet sich in der Buch historisches Lernen und konkrete Unterhaltung auf eindringliche Weise, die fasziniert und fesselt.
Nicht immer ist das Buch handwerklich allerdings völlig überzeugend. Bei hochfrequenten Szenen zergliedert sich mitunter die Handlung in Details, die relativ distanziert vorgetragen wenig Nähe erzeugen. Die im Titel angedeutete Orientierung auf die Falschspieler ist für die Handlung eher marginal und die mentalitätsgeschichtlichen Hintergründe der Reformation sind in der Handlung lediglich andeutungsweise erkennbar, was das Wirken historischer Figuren wie Martin Luther relativ einseitig und kaum inhaltlich nachvollziehbar erscheinen lässt. Diese kleineren Kritikpunkte tun der ansonsten aber sehr lohnenswerten Lektüre jedoch keinen erheblichen Abbruch, so dass das Buch auf jeden Fall empfohlen werden soll.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 25.02.2016

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