Das Feuerpferd

Autor*in
Cesco, de
ISBN
978-3-401-45387-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
346
Verlag
Arena
Gattung
Fantastik
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leonie lebt in einem Dorf an der Ardèche in Südfrankreich. Seit Generationen sind die Frauen ihrer Familie Heilerinnen und zugleich Außenseiterinnen. Leonie entdeckt in einer der vielen Höhlen der Region eine alte Kultstätte.
Mila lebt in einem Indianerreservat in Arizona. Als auf einem heiligen Berg ein Observatorium gebaut wird, kann sie die Ahnen erfolgreich um deren Beistand bitten und die Zerstörung alter Gräber verhindern.

Beurteilungstext

Zwei Geschichten - ein Plot. Das Grundgerüst beider Erzählungen ist sehr ähnlich. Jeweils wächst eine elternlose Enkelin im Teenageralter bei ihrer spirituell begabten Großmutter auf und entdeckt auch in sich das Talent zum Übersinnlichen. Beide Mädchen haben eine ganz besonders enge Beziehung zu ihrem Pferd und beide haben ein spirituelles Schlüsselerlebnis, mit dem sie in die Welt des Erwachsen-Seins eintreten. Damit sind alle Kriterien erfüllt, um pubertierende Mädchen mit einem Hang zum Esoterischen anzusprechen. Diese Zielgruppe wird von den spannenden und unkonventionellen Erzählungen begeistert sein. Eher rational orientierte Leserinnen und Jungs werden die mystisch anmutenden Wahrnehmungen der Heldinnen befremdlich finden. Beide Geschichten sind zudem packend erzählt und enthalten aktuelle gesellschaftskritische Komponenten. Beide Mädchen haben tragische Erfahrungen gemacht, insbesondere Leonie, die durch eine Vergewaltigung gezeugt wurde und im Dorf beschimpft wird. In beiden Geschichten spielt die großartige aber auch gefährliche Natur in der Heimat der Mädchen eine wichtige Rolle. Und nicht zuletzt riskieren beide Mädchen bedenkenlos ihr Leben, um ein Ziel zu erreichen, das andere Menschen noch nicht einmal wahrnehmen, und erlangen dadurch eine bisher ungekannte Stärke.
Federica de Cesco greift aus dem Vollen der trivialliterarischen Trickkiste, schreckt auch vor Klischeehäufungen nicht zurück und bewegt sich damit hart an der Grenze zum Kitsch. In der Geschichte über Leonie ist ihr außerdem ein inhaltlicher Fehler bezüglich der Kindheit von Leonies Großmutter unterlaufen (Ss. 48 und 161). Doch die Geschichten haben ihren Reiz. Sie nehmen ihre Leser in einer Traumwelt gefangen und geben dennoch auch Denkanstöße für das wirklich Leben. Leonie und Mila sind zwei interessante Charaktere, die einerseits realitätsnahe Charakterzüge haben, die die Leserinnen von sich selbst kennen, und andererseits auch so sind, wie die Leserinnen gerne wären, aber nicht sein können.
“Das Feuerpferd” ist ein Buch zum Träumen, ohne großen inhaltlichen oder literarischen Anspruch, und hat auch als solches seine Existenzberechtigung.

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Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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