Das erste Mal: Paulina erzählt

Autor*in
Linnander, Karin
ISBN
978-3-7407-2431-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
60
Verlag
Twentysix
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Norderstedt
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Kaum ein anderes Thema scheint für Jugendliche so interessant zu sein: das erste Mal! Paulinas Erzählung hierzu bietet einige Denkanstöße und mag helfen im Umgang mit Druck und Erwartungen.

Beurteilungstext

Wie der Titel ankündigt, erzählt Paulina hier vom ersten Mal. Mit Datum versehen im Tagebuchstil oder als Nachrichten zwischen ihr und anderen Personen.
Zunächst lernt der Leser die Protagonistin etwas näher kennen. Ihre Eltern leben zur Zeit in Trennung und Streit, sie ist neu in der Stadt, hört ihre Freundin daher nur noch am Telefon und versucht, neue Freunde zu finden. Da ihr Selbstvertrauen unterirdisch zu sein scheint, gestaltet sich das jedoch schwierig. In der Schule seien alle Mädchen hübscher als sie, sodass ihr auch klar ist, auf wen der attraktive Eric es sicher nicht abgesehen hat. Spätestens seit ihr beim Geräteturnen im Sportunterricht kopfüber das Shirt runter gerutscht ist, möchte sie am liebsten im Erdboden versinken.
Derweil scheint es für alle Gleichaltrigen nur um das Eine zu gehen: das erste Mal. Ihre Freundin aus der Heimat hat am Telefon kein anderes Thema. Auch Nele, mit der sie sich anfreundet, erzählt von ihren Erfahrungen. Nicht nur, dass Paulina noch nicht mitreden kann. Sie wird zunehmend unsicher, was es tatsächlich mit diesem bedeutungsvollen Ereignis auf sich hat. Schließlich bieten sich ihr so unterschiedliche Versionen. Das manches Mädchen zu Übertreibung neigt, schwant ihr dabei schon.
Doch Unsicherheit und Ängste nehmen noch zu, als sie hört, wie ein Mädchen mit Alkohol abgefüllt worden sei, nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne war und so ihr erstes Mal erlebt hat. Das man in solch einem Zustand die Verhütung vergessen kann, wird direkt ausgesprochen und sonst an mehreren Stellen die Verwendung von Kondomen thematisiert. Ebenso die Folge des Nachgebens eines erlebten Drucks auf Kosten der Freiwilligkeit.
Für Paulina ergibt sich derweil die Frage, was sie in den bevorstehenden Sommerferien machen soll, um nicht allein in der Luft zu hängen. Da kommt die Einladung ihrer Tante nach Fehmarn gerade recht. Sie verstehen sich gut, haben eine schöne gemeinsame Zeit und Paulina begleitet sie zur Arbeit im Vogelschutzgebiet. Hier lernt sie den Praktikanten Moritz kennen und freundet sich mit ihm an. Er bringt Paulina zum Lachen und über ein paar Seiten hinweg verlieben sich die beiden. Vom ersten Kribbeln im Bauch wird das Thema der anderen recht schnell auch Paulinas Thema. Die beiden lassen es langsam angehen und nehmen es recht locker, dass sie - natürlich - Schwierigkeiten mit der Handhabung des Kondoms und dem "Finden des Eingangs" haben. Paulina macht also ihre eigenen und sehr positiven Erfahrungen mit dem ersten Sex.
So geht es in den drei Kapiteln "April bis Juni / Juli bis Fehmarn / Wieder zuhause: September bis Dezember" um ein für Jugendliche sehr wichtiges Thema - geprägt von Druck, Erwartungen und Unsicherheit.
Das Buch mutet auf den ersten Blick aufgrund der wenigen Seiten eher an wie eine Broschüre zum Thema "erstes Mal". Wenn auch wichtige Dinge angesprochen werden, ersetzt es kein Aufklärungsmaterial. Es mag in seiner ungezwungenen Form als Ergänzung Jugendlichen jedoch eine Hilfe sein, ihre Erwartungen einzuordnen und manchen Denkanstoß bieten.

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Veröffentlicht am 09.05.2017

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