Das erste Mal

Autor*in
Linnander, Karin
ISBN
978-3-7407-2431-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
59
Verlag
Rütten & Loening
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Norderstedt
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Paulina will endlich dazugehören und mit einem Jungen schlafen. Doch erstens ist es gar nicht so einfach, den richtigen Jungen zu finden, und zweitens merkt sie nach und nach, dass sie mehr will als nur eine Story zum Angeben.

Beurteilungstext

Alles scheint bei Paulina schiefzulaufen: Sie ist gerade erst umgezogen und neu in der Stadt und in der Schule. Ihre Eltern zoffen sich, sie ist unglücklich verliebt ihn den schönsten Jungen der Schule, fühlt sich hässlich und dick, und ausgerechnet ihre beste Freundin Tina hat jetzt ihr "erstes Mal" vor sich. Die Aussicht auf einen drögen Ostseeurlaub bei Onkel und Tante auf Fehmarn macht Paulinas Lage es auch nicht besser. Doch dann lernt sie Moritz kennen...
Ich-Erzählerin Paulina schreibt ihre ganz privaten Gedanken in ihr Tagebuch. Um so überraschender ist, dass sie dennoch oft zaghaft um den "heißen Brei" herum redet, Körperteile und sexuelle Handlungen nur selten konkret benennt oder beschreibt. Gerade das ist es aber, was den jungen Leserinnen fehlt. Das Wort "Penis" bzw. "Glied" z.B. kommt im ganzen Buch nur einige wenige Male vor. Paulinas Tagebucheintragungen sind oft eher langatmig. Sie beschreibt viele Szenen sehr ausführlich und detailliert, ohne diese inhaltlichen Längen zum Beispiel mit einer interessanten Erzähltechnik zu kompensieren. Hinzu kommt, dass Paulina ungewöhnlich ahnungslos wirkt bei allem was mit Sexualität zu tun hat.
Die Autorin stellt am Beispiel einiger Protagonistinnen verschiedenen "Varianten" des ersten Geschlechtsverkehrs vor. Nele wurde vom Animateur im Spanienurlaub verführt, Zoé wurde auf einer Party betrunken gemacht und dann zum Geschlechtsverkehr gedrängt, bei Tina war es harmonisch, und Paulina will sich dann doch erst mal Zeit lassen. Vor allem die Mädchen, die sich ausgenutzt fühlen, brauchen dabei in der Erzählung einige Zeit, um offen zu sein. Die Autorin möchte deutlich machen, dass das, was Jugendliche untereinander erzählen, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht, und dass man sein Selbstbestimmungsrecht schützen muss, um wirklich Spaß am Sex zu haben. Natürlich ist dieser Ansatz gut und richtig. An der zielgruppenorientierten Umsetzung hapert es allerdings. Die Story wirkt konstruiert, hat erzählerische Längen, und der erhobene Zeigefinger kommt auch immer wieder deutlich zum Vorschein.
Insgesamt scheint es einen Grund zu haben, dass das Buch als Selbstpublikation erschienen ist.

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Veröffentlicht am 19.08.2017

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