Das Erbe in Amerika

Autor*in
Kieper, Barbara
ISBN
978-3-934555-16-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
362
Verlag
Traumland
Gattung
Ort
Schloss-Holte-Stukenbrock
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als die Familie eines Tages Post von einem Rechtsanwalt erhält, dass ein Onkel in Amerika sie als Erbe eingesetzt hat, macht sie sich auf eine unbekannte Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und sie lernen von Amerika viele Seiten kennen, helle wie dunkle ...

Beurteilungstext

Es ist ein umfangreicher Roman, den Barbara Kieper hier vorlegt und den sie selbst als Schullektüre mit einem “fächerübergreifenden Spektrum für den Englisch-, Deutsch-, Geografie- sowie Geschichts- und Politikunterricht” empfiehlt. Zweifellos kann man diesen Roman als Begleitlektüre für den Englischunterricht empfehlen, vor allem in dem Jahr, in dem die USA auf dem Lehrplan stehen (also meist in Klasse 8 Gymnasium).
Der Leser kann sich mit der Familie auf eine Reise durch das Land begeben und wird in vielen Fällen den Wissenshorizont mit ihnen teilen, allen voran mit Björn, dem 13-jährigen Sohn, und seiner 10-jährigen Schwester Katrin. Sie alle machen sich auf den Weg in ein unbekanntes Land, mit dem Wissen über die USA, das die meisten hierzulande haben werden, mit allen verbreiteten positiven und negativen Vorurteilen. Barbara Kieper erzählt minutiös; man könnte Bilder und Stadtpläne danach entwerfen, und das beginnt bereits beim Abflug in Deutschland. Danach wird sich jeder auf einem deutschen Flughafen zurechtfinden - und das war vielleicht von ihr auch beabsichtigt.
Wie die Familie, wird auch der Leser immer wieder mit seinem eigenen Amerikabild konfrontiert; an vielen Stellen bestätigt es sich, an anderen klaffen Vorstellung und Realität auseinander; man darf aber nie vergessen, dass es sich hier um einen erzählenden Roman handelt, nicht um ein Sachbuch, und zugrunde liegen die persönlichen Erfahrungen, die die Autorin selbst auf ihren Fahrten durch die Staaten gesammelt hat. Diese Subjektivität kommt des Öfteren zum Ausdruck, vor allem in der Gestalt der Mutter oder auch in der Person der Erzählerin; das wirkte auf mich an einigen Stellen eher irritierend, und es wäre besser gewesen, den Leser selbst seine Schlüsse ziehen zu lassen.
Neben der topographisch-kulturellen Beschreibung gibt es kurze Blicke auf die Geschichte oder die politische Situation, ohne dies allerdings zu vertiefen. Das liegt vor allem an der gewählten Erzählsituation, in der sich ja weitgehend ein Jugendlicher und ein Kind unterhalten, oft mit der Mutter, neben der der Vater mit seiner dauernden Erkältung eher blass bleibt. Björn verhält sich wie ein Dreizehnjähriger, aber seine 10-jährige Schwester überzeugt nicht immer. Ihre Gedanken und Formulierungen, ihr gesamter geistiger Horizont entsprechen viel eher einer 14-Jährigen, selbst wenn sie immer mal ihr Kuscheltier drückt. Wohlgemerkt: Das, was sie sagt, hat Hand und Fuß, nur hätte sie eben nicht 10 Jahre als sein dürfen.
Insgesamt ist das Buch durchaus zu empfehlen, da es von vielen Einzelheiten berichtet, hinter denen persönliche Erfahrung steht und die man ganz sicher so nirgendwo in einem Reiseführer gelesen hätte. Es hält viele nützliche Tipps für die bereit, die in die USA gehen wollen, sei es in einem Urlaub, sei es für ein Austauschjahr in der Schule.
Was ich bei der Lektüre als sehr störend empfunden habe, war eine “Kommasucht”, die sich vor allem darin äußert, Adjektive vor Substantiven durch Kommas abzutrennen. Insgesamt stören auch Fehler in Orthografie oder Grammatik .
Wer sich daran nicht stört, dem stehen einige Stunden guter Unterhaltung ins Haus, bei der man zugleich einiges über das Land der unbegrenzten Möglichkeiten lernt.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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