Das Elfenportal

Autor*in
Brennan, Herbie
ISBN
978-3-423-70922-4
Übersetzer*in
Böhmert, Frank
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
406
Verlag
dtv
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Henry eines Morgens von seinem Vater erfährt, dass seine Mutter ein Verhältnis mit dessen Sekretärin hat, bricht für ihn seine heile Welt zusammen. Doch er hat nicht viel Zeit um darüber nachzudenken. Denn er rettet einen Schmetterling, einen Elf, aus den Klauen des Katers Hodge. Pyrgus Malvae, Kronprinz des Elfenlandes, ist auf der Flucht vor dämonischen Mächten nach England geraten. Gemeinsam mit Henry und dem schrulligen Mr. Fo nimmt er den Kampf auf.

Beurteilungstext

Mit sehr viel Geschick verbindet der Autor die anfänglich getrennt verlaufenden Handlungsfäden. Auf der realen Ebene spielt die Geschichte in England, wo Henry Atherton versucht Klarheit in sein Gefühlschaos zu bekommen, das durch die Mitteilung, seine Mutter habe ein Verhältnis mit einer Frau, verursacht worden ist. Für ihn scheint die Trennung der Eltern unabwendbar, wenn auch er gar nicht weiß, ob er nun bei der Mutter oder beim Vater bleiben möchte. Erst im Gespräch mit seiner Freundin Charlie, mit der er alles besprechen kann, erfährt er, dass Scheidung auch eine Chance für einen Neubeginn sein kann. Parallel dazu verlaufen die Abenteuer des draufgängerischen Kronprinzen Pyrgus, Sohn des mächtigen Purpurkaisers, im Elfenland. Dieser gerät auf der Flucht vor ‚Schlägertypen' auf das Gelände einer Leimfabrik. Schon bald muss Pyrgus auf schmerzliche Weise erfahren, dass hier mit illegalen Mitteln gearbeitet wird. Einer der Besitzer der Fabrik, Brimstone, lässt sich auf einen fürchterlichen Pakt mit dem Herrscher des Bösen, Beleth, ein: Er verspricht ihm Pyrgus als Menschenopfer. In letzter Minute wird Pyrgus von den Truppen seines Vaters befreit, doch die Gefahr, in der schwebt, ist offensichtlich. Sowohl das Kaiserreich als auch Pyrgus wird von Dämonen bedroht. Die beiden Handlungsstränge treffen im Garten von Mr. Fogarty zusammen: Dort ist das Portal zu Pyrgus Heimat. Mr. Fogarty, ehemals Doktor der Physik, dann Bankräubern, nun über 70 Jahre alt und sozu-sagen im Ruhestand, schafft es mit Hilfe eines Würfels das Portal wieder zu finden. Aber Pyrgus kann die Vollendung des Portals nicht abwarten, betritt zu früh und gelangt in die Hölle, unmittelbar in die Arme seines Widersachers Beleth. Mr. Fogarty folgt auf Bitte des Purpurkaisers in das Elfenland und hilft bei der Suche nach dem Jungen. Henry, der gegen das Verbot seiner Eltern das Anwesen von Mr. Fogarty betritt, findet seine Freunde nicht vor, aber eine geheimnisvolle Nachricht führt ihn zum Portal und somit in den Palast des Purpurkaisers. Als er von Prinzessin Blue erfährt, dass Pyrgus vergiftet worden sei und unbedingt ein Gegengift braucht, weiß er, dass ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Die Lage spitzt sich zu, als Mr. Fogarty verdächtigt wird den Purpurkaiser getötet zu haben und in den Kerker geworfen wird. Auch jetzt verlaufen die Handlungsstränge wieder getrennt - Pyrgus wird in der Hölle von Beleth gefoltert, Henry und Blue entdecken im Buch des Beleth Möglichkeiten den Bruder und Freund wieder zu sich zu holen. Am Ende siegt die Gerechtigkeit, das Böse kann vorerst - kleine Signale las-sen eine Fortsetzung der spannenden Abenteuer erwarten - aus dem Reich des neuen Purpurkaisers Pyrgus verbannt werden.
Dieser Sieg bringt Henry nicht nur den Schlag zum Ritter des Graudolch-Ordens, Iron Prominent mit Namen, ein, sondern gibt ihm auch Gewissheit, wie er sich seine Zukunft in einem ‚getrennt lebenden' Elternhaus vorstellt: 6 Monate bei Vater, 6 Monate bei der Mutter.
Auch wenn die beiden ‚großen' Handlungsstränge um Pyrgus und Henry von kleineren um Brimestone oder Prinzessin Blue tangiert bzw. umschlungen werden, bricht die Spannung an keiner Stelle ein. Die Verbindung von realer und fiktiver Welt bietet die Möglichkeit auch menschlichen Gefühlen, wie die Sorgen um die Familie, die zarte Bewunderung gegenüber Prinzessin Blue, Raum zu geben. So ist eine schöne Mischung entstanden, in der sich der Leser zum einen als Held erleben darf, indem er in die Figuren von Henry oder Pyrgus schlüpft, zum anderen als - vielleicht - zwölf- oder dreizehnjähriger Junge, für den Mädchen teilweise auch mehr als ein Kumpel wie Charlie sein können.
Auf Grund des Volumens ließe sich das Buch nur in Auszügen als Klassenlektüre lesen; das wäre schade, denn es gibt wenige Stellen, die man weglassen könnte ohne das Handlungskonzept zu zerstören. Als Baustein für eine Bibliothek ist das Buch aber sehr empfehlenswert, eigentlich ein MUSS für jeden Fantasy-Fan.

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Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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