Das Dunkle und das Helle
- Autor*in
- Hau, Kerstin
- ISBN
- 978-3-314-10460-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Völk, Julie
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2019
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Einen Schritt in das Unbekannte wagen und dort einen Freund für das Leben finden. Eine poetische Geschichte über zwei Wesen aus unterschiedlichen Welten.
Beurteilungstext
In einer graublauen Zwischenwelt treffen sie aufeinander. Das eine Wesen ist dunkel und struppig und kommt aus der Finsternis, das andere Wesen ist hell und zart und lebt im Sonnenschein. Beide fürchten sich vor dem Fremden, aber ihre Neugier überwiegt und so werden sie beste Freunde. Fortan treffen sie sich jeden Tag und an der Hand des Zarten erkundet das Struppige das Farbenleuchten der hellen Welt. Doch eines Tages geschieht ein Unglück, die Welt des Zarten ist in einem großen tiefen Loch verschwunden. Verängstigt flüchtet es auf die dunkle Seite. Nun nimmt das Struppige das Zarte an die Hand und zeigt ihm das Dunkeldüster, mit all seinen schönen Facetten. Irgendwann ist die helle Welt wieder da und die Wesen trauen sich gemeinsam zurück in die helle Farbenwelt, jeden Tag ein bisschen länger, bis sie sich dort schließlich ein zweites Zuhause bauen.
Für ihr Bilderbuch hat Kerstin Hau Themen aus dem Alltag von Kindern gewählt: Angst vor dem Unbekannten, Fremdheit des anderen, Neugier, Mut und Freundschaft. Sie lässt ihre beiden Wesen gemeinsam helle und dunkle Zeiten durchleben und zeigt Kindern mit ihrer Geschichte, dass Freunde bei Verlust und Trauer eine Stütze sind und den Weg zurück in leuchtende Tage weisen können.
Julie Völks stimmungsvolle und ausdrucksstarke Illustrationen ergänzen perfekt den einfühlsamen Text von Kerstin Hau. Auf Doppelseiten hat sie jeweils rechts die helle Welt des Zarten abgebildet, mit ihren feinen, verspielten Details aus Gelb-, Rot- und Blautönen auf weißem Grund. Auf der linken Seite befindet sich als Gegensatz die dunkle Welt des Struppigen, die aus verschiedensten Blautönen besteht. Für diese außergewöhnliche Darstellung der intensiven Blautöne hat Julie Völk eine alte Fototechnik genutzt, die Cyanotypie. Dafür werden auf sogenanntes Solarpapier z. B. ausgeschnittene Papierformen oder Pflanzenteile gelegt und anschließend durch die Sonne belichtet. Ergänzende Elemente und Farbakzente können mit Farbstiften hinzugefügt werden. Diese Technik lässt sich sehr gut mit Kindern ausprobieren, eine Beschreibung befindet sich im Buch.
Das sehr empfehlenswerte Bilderbuch von Kerstin Hau und Julie Völk bietet eine Vielzahl von Gesprächsanlässen und lädt ein, mit Kindern ab vier Jahren über Gegensätze, Freundschaft oder auch positive und negative Gefühle zu philosophieren.