Das Duell der Großmütter

Autor*in
Wirlinger, Hannes
ISBN
978-3-86429-511-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fredrich, Volker
Seitenanzahl
46
Verlag
Tulipan
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Hubert und Otto, zwei achtjährige Jungs, lernen sich im Freibad kennen, das sie jeweils mit ihren Großmüttern besuchen. Die beiden Damen kennen sich allerdings von ihrer aktiven Zeit als Turmspringerinnen her. Ein Streit, der die beiden vor Jahrzehnten getrennt hat, wird nun in einem üblen „Zickenkrieg“ fortgesetzt. Nach vielen Zwischenfällen, einem „Springer-Duell“ und dem guten Vorbild ihrer Enkel entstehen Freundschaften zwischen den Jungs und den alten Damen.

Beurteilungstext

Sicher gibt es Großmütter, die für ihre Enkel gelegentlich peinlich sind. Diese beiden Großmütter, denen der Buchtitel gewidmet ist, sind allerdings so grässlich, dass man sich fragt, ob sich Autor und Illustrator an allen Großmüttern dieser Welt rächen wollten. Auf umständliche Weise ist geschildert, dass die beiden einst gefeierte Turmspringerinnen gewesen sind, deren damalige Freundschaft aber, warum weiß niemand, später in die Brüche ging. Als sie mit ihren jeweils achtjährigen Enkeln Hubert und Otto im Freibad aufeinander treffen, tauschen die zwei Omas sofort gehässige Worte miteinander aus. Sie schonen dabei auch die zwei Kinder nicht. Der Autor hat sich nicht die Mühe gemacht, einen roten Faden für seine Erzählung zu entwickeln, denn bis zum Ende wird nicht klar, ob es eher um die Kinder geht, um den alten Streit der zwei „Damen“, um Huberts Kater, der viel Verwirrung stiftet, oder um einen sportlichen Wettkampftag im Bad. Vermutlich letzteres. Die Kinder nehmen an einem Luftmatratzen-Rennen teil, in dem Otto ständig vorne liegt, aber im letzten Moment von Huberts Kater zum Kentern gebracht wird. Nun wird Hubert zum Sieger erklärt, was diesem sehr peinlich ist. Mit vorbildlicher Fairness schenkt er Otto den ersten Preis, eine große Spritzpistole. Dies ist der erste Lichtblick in der Geschichte. Als die Altersgruppe „60 plus“ zum Turmspringen ausgerufen wird, stehen sich die zwei einstigen Rivalinnen wieder gegenüber. Tatsächlich schafft es dann aber die Unterlegene, der Siegerin zu gratulieren. Der Autor hat viele kleine Gags und Episoden in seine Geschichte eingestreut, die alle nicht sehr originell sind. Leider ist die Erzählweise langatmig und auch langweilig. Richtig ins Zeug legt er sich aber bei der Schilderung der Turmspringerinnen. Professionell wie ein Sportjournalist schildert er die Salti und Schrauben, die die Damen vom Sprungbrett aus vollbringen. Sogar eine Jury, wie bei großen Wettkämpfen mit ihren Punktekärtchen, gibt es. Und der Illustrator hat dies genauso penibel im Bild festgehalten. Das Buch wird für das Alter ab vier bis 99 Jahre empfohlen, aber dem muss doch widersprochen werden. Kleine Kinder mögen Freude an den realistischen Farbillustrationen haben. Es gibt vieles zu entdecken, was sie selbst von Aufenthalten im Freibad kennen. Viel zu oft sind aber die hässlich verzerrten Gesichter der beiden Omas zu sehen. Viel könnte man zum Thema Fairness erklären und das Verhalten der zwei „Alten“ verurteilen. Immerhin könnte man manchen „99-Jährigen“ empfehlen, sich an Hubert und Otto ein Beispiel zu nehmen.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 22.12.2021

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