Das Camp der Vergessenen
- Autor*in
- Stuhr, Michael
- ISBN
- 978-3-522-20031-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 236
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jikal ist mit seiner Familie auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg. Er gerät in seiner Not an einen Offizier, der ihn als Kindersoldat rekrutiert. Es gelingt ihm zu fliehen, mit einem anderen Jungen. Das Team, ein geheimes Einsatzkommando eines Geheimdienstes in London bekommt den Auftrag das Flüchtlingscamp zu suchen, den dortigen Überlebenden Lebensmittel zukommen zu lassen, über die Situation zu berichten. Eine spannende Aktion.
Beurteilungstext
Jikal, 13 Jahre, musste mit seiner Familie aus einem Afrikanischen Land vor dem Bürgerkrieg fliehen. In dem Flüchtlingslager im Nachbarstaat herrschen aber noch schlimmere Bedingungen: die Hilfsgüter für die notleidenden Menschen werden von der Regierung bzw. den Truppen abgegriffen und kommen nicht ans Ziel an. Jikal versucht etwas Lebensmittel zu besorgen, wird erwischt, abgegriffen, als Kindersoldat rekrutiert. Er wird mit vielen anderen Kindern in ein Militärlager verfrachtet. Dort gelingt es ihm zu fliehen, ein weiterer Junge im Schlepptau, der sich an eng an ihn bindet. Jikal nimmt ihn mit. Sie schaffen es sich auf einem Laster mit Fracht zu verstecken, der kleinere Junge wird angeschossen.
Parallel gibt es einen anderen Erzählstrang: Das Team, ein geheimes Einsatzkommando des Geheimdienstes I.B.F. in London erhält den Auftrag in jenes Flüchtlingscamp in der Savanne/Afrika zu fliegen. Dort sollen sie herausfinden, ob es den Flüchtlingen tatsächlich so elend ergeht, ihnen Zugang zu den Hilfsgütern zu verschaffen.
Die vier sind ein gut eingespieltes Team, jede/r spezialisiert in seinen/ihren Aufgaben. Sie schaffen es die Militäroffiziere auszutricksen, tatsächlich das Camp aufzuspüren. Durch ausgeklügelte Geschichten gelingt es ihnen sogar den Gouverneur von Okanga zu überlisten, durch Unterstützung seines Neffen, dass die Hilfsgüter in das Camp geliefert werden. Der Gouverneur wird sogar “bekehrt”, er sieht seine üblen Machenschaften ein, bereut sie und lässt die Menschen aus dem Camp gut versorgen, die Kindersoldaten frei.
Die Handlungsstränge werden in einfacher Sprache mit Spannung aufgebaut. Die Spannung wird dadurch gehalten, dass abwechselnd aus den beiden Handlungsperspektiven geschrieben wird, bis diese zusammenkommen.
In erster Linie ist es ein Abenteuerroman, der allerdings auch einen politischen Gehalt hat. Es werden Bedingungen einer Militärregierung und Rekrutierung von Kindersoldaten angerissen. Nicht vertiefend, aber als Leser/in kommt man ins Nachdenken.
Am Ende verläuft die Handlung dann sehr gut, sehr gelungen, ein bisschen zu gut - es gibt natürlich ein Happy End.
Ein Buch, das ich empfehlen würde, es macht neugierig auf die weiteren Ausgaben der Reihe.