Das Apfelkuchenwunder oder die Logik des Verschwindens
- Autor*in
- Fitzgerald, Sarah Moore
- ISBN
- 978-3-7335-0114-3
- Übersetzer*in
- Zöfel, Adelheid
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 252
- Verlag
- –
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Frankfurt am Main
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Teaser
Oscar und Meg sind Nachbarskinder und eng befreundet. Als die 15jährige Meg für ein halbes Jahr mit ihren Eltern nach Neuseeland ziehen muss, entdeckt sie, dass sie in Oscar verliebt ist. Ihr Haus in Irland wird für diese Zeit vermietet, die attraktive Paloma übernimmt Megs Zimmer und möchte am liebsten auch den Platz in Oscars Herz besetzen. Allerdings ohne Erfolg. Sie rächt sich mit Intrigen und Mobbing, bis der sensible Junge kurz vor dem Selbstmord steht.
Beurteilungstext
Oscar ist ein sehr sensibler Junge, der früh die Mutter verloren hat und mit seinem gehbehinderten Bruder Stevie beim Vater lebt. Vielleicht hat er deshalb ein gutes Gespür für Menschen, die sich in Not befinden. Mit seinem selbstgebackenen Apfelkuchen schafft er stets den Einstieg in ein Gespräch, das bei den Betroffenen eine positive Wendung bewirkt. Die enge Vertrautheit mit seiner Nachbarin und Spielgefährtin Meg wird jäh unterbrochen, als diese für einige Monate mit ihren Eltern nach Neuseeland zieht. Es ist genau der Zeitpunkt, als die Freundschaft der beiden Teenies in Liebe übergeht. In Megs vermietetes Haus zieht Paloma ein, eine attraktive Blondine, der alle Jungs der Klasse zu Füßen liegen – nur eben Oscar nicht. Sie rächt sich dafür auf infame Weise an ihm. Als Oscar verschwindet, glauben alle an seinen Selbstmord. Nur Stevie und die inzwischen zurückgekehrte Meg nicht. Die beiden machen sich auf die Suche nach ihm. Die ganze Geschichte ist in einer angemessenen Sprache erzählt. Die beiden Hauptfiguren Meg und Oscar berichten jeweils selbst über ihre Erlebnisse und Gefühle. Sie schaffen es aber nicht, sich gegenseitig zu sagen, was sie für einander empfinden. Als Erwachsener weiß man, dass dies die typischen Erfahrungen aufkeimender erster Liebe sind. So kreuzen sich E-Mails zwischen Neuseeland und Irland, die falsch interpretiert oder überhaupt nicht gelesen werden. Meg und Oscar glauben schließlich, dass ihre Beziehung beendet ist. Lesende wissen inzwischen längst, wer hinter all den Intrigen und dem Mobbing gegen Oscar steckt. Auch ahnt man, dass und wo der Junge lebt: Bei Barney, einem alten Mann, den Oscar einst mit Hilfe seines Apfelkuchens vor dem Selbstmord gerettet hat. Und natürlich haben Stevie und Meg Erfolg bei ihrer Suche nach dem Vermissten, und so endet diese Geschichte in „Friede, Freude, Apfelkuchen“. Und danach wird sehr viel familiäre Vergangenheit von allen Beteiligten „aufgearbeitet“. Altkluge Kommentare der Jugendlichen und psychologische Plattheiten werden bemüht, wo es eigentlich nur darum geht, dass in den Familien mehr miteinander geredet und weniger verschwiegen werden sollte. Alles in allem ist der Roman eine gut lesbare und angenehme Lektüre. Es gibt viele anrührende Momente, manche sind leicht kitschig. Eine wirklich spannende Lektüre ist dieses Buch aber nicht.