Das Anti-Wegwerf-Buch. Grüne Projekte für dich und deine Umwelt

Schlagwörter

• Basteln/Anleiten
• Forschen
• Natur
• Umweltschutz/Klima

Teaser

DAS ANTI-WEGWERF-BUCH möchte Kinder dazu anleiten, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen, alltägliche Dinge zu recyclen und wieder den Weg zurück in die Natur zu finden. Die Ideen, Aktivitäten und Informationen sind allerdings alles andere als neu oder besonders. Wer ein strukturiertes Buch mit innovativen Ideen sucht findet hierin nicht das passende!

Beurteilungstext

DAS ANTI-WEGWERF-BUCH verfügt laut Inhaltsverzeichnis über die folgenden Kategorien: „Spiel& Spass“, „Grosse & kleine Tiere“, „Zurück zur Natur“, „Fröhliches Gärtnern“ und „Rezeptideen“. Das Buch folgt dann jedoch den Jahreszeiten.

Manche Aktivitäten passen auch tatsächlich zu der Jahreszeit, z.B. das Erstellen eines Herbariums, das Basteln eines Blumenkranzes oder das Anlegen eines Gemüsebeets, andere Sachen jedoch, wie z.B. die 5 goldenen Zero-Waste-Regeln oder das Basteln eines Minidrachens sind der angegebenen Jahreszeit Frühling nicht wirklich zuzuordnen. Ähnlich verhält es sich auch bei den weiteren Jahreszeiten, ausgenommen dem Winter, der vermehrt Aktivitäten enthält, die auf Weihnachten vorbereiten.

Viele der genannten Ideen, Aktivitäten, Informationen sind bekannt. Das Internet ist voll davon. In diesem Buch werden sie gesammelt ohne richtige Struktur abgedruckt. Unter dem Punkt „Zurück zur Natur“ werden zum Beispiel besondere Wochenendideen genannt. Was ist denn so besonders an einem Waldspaziergang, einem Bauernhof- oder Imkereibesuch?

Außerdem sind einige Ideen nicht wirklich umsetzbar. Wer verwendet denn heute noch Stoffservietten, sodass es irgendeinen nachhaltigen Sinn macht, aus einer Klorolle einen bunten Serviettenring zu gestalten? Und wer bekommt alltäglich Wein-, Obst- und Gemüsekisten geliefert, die man dann zu einem Kinderzimmerregal umfunktionieren kann?

Zudem werden einige Ideen kaum auf Begeisterung stoßen. Während es tatsächlich einige Grundschulkinder geben mag, die dazu in der Lage sind und Spaß daran haben, einen Blumenkranz zu basteln, bezweifle ich, dass sie Gefallen daran finden werden, kleine Stöckchen zu sammeln, sie mit Alleskleber auf ein Stoffband zu kleben und dann als Krone um ihren Kopf zu binden. Davon abgesehen, ist fraglich, ob diese Anleitung wirklich zum Erfolg führt. Was gibt es Schlimmeres, als Kinder, die in ihrem Tun erfolglos bleiben?

Unbefriedigend sind auch die Fragen und Antworten im Umwelt-Quiz. Der Sinn und Zweck dieses Quiz erschließt sich nicht. Es wird zum Beispiel gefragt, ob man immer das Licht ausschaltet. Wenn man mit "Nein" antwortet, wird wie folgt kommentiert: „Wenn du mit ‚Nein‘ geantwortet hast, ist das schade! Dieser kleiner Handgriff wird schnell zur Gewohnheit, sobald du darauf achtest.“ Hier schwingt direkt ein unangenehm belehrender Ton mit. Bei der Frage, wohin abgelaufene Medikamente gehören, gibt es drei Antwortmöglichkeiten, wovon dann letztendlich keine richtig ist. Stattdessen wird darauf verwiesen, sich bei der Stadt oder Gemeinde zu informieren. Welches Grundschulkind tut das daraufhin? Viele inhaltliche Aspekte in diesem Buch sind wirklich fragwürdig.

So unstrukturiert wie der Inhalt sind dann auch die Illustrationen. Es gibt kein einheitliches Design. Jede Überschrift verfügt über eine andere Schriftart. Mal sind Überschriften mit einem schwarzen Balken hinterlegt, mal sind sie mit einer schwarzen Linie umrandet und dann stehen sie auch einfach nur für sich. Auf manchen Seiten werden Sterne für die Aufzählung verwendet, auf anderen Seiten Zahlen oder Blätter.

Am Ende des Buches findet man einen losgelösten Saisonkalender, Gutscheine (für einen Fahrradausflug, ganz viele Küsschen, einen ganzen Tag gute Laune, einen Kinoabend, etc.) und einen Geschenkanhänger zum Ausschneiden.

Nach dem Durchblättern stellt sich den Lesenden nur noch eine Frage: Was soll das? Was hat das alles mit grünen Projekten für die Umwelt und Zero Waste zu tun? Die Antworten lassen sich dann vielleicht in einem anderen Buch finden!