Dancing Jax. Der Auftakt

Autor*in
Jarvis, Robin
ISBN
978-3-8390-0171-4
Übersetzer*in
Mannchen, Nadine
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jarvis, Robin
Seitenanzahl
544
Verlag
Script 5
Gattung
Fantastik
Ort
Bindlach
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Einige Bücher sind schädlich, sogar gefährlich. Sie verdrehen einem den Kopf und geben den dunkelsten Seiten der menschlichen Seele Nahrung.
Das erste Buch ""Auftakt"" aus der Trilogie ""Dancing Jax"" handelt von einem überaus gefährlichen Buch. Von diesem Buch befallen zu werden, bedeutet das Aus für die eigene Persönlichkeit und Gefahr für die Menschheit. Ein Autor hat den diabolischen Plan, mit seinem Buch, Menschen zu Werkzeugen in seinem Machtanspruch auf die Welt geltend zu machen.

Beurteilungstext

Cover und Klappentext machen neugierig. Ein böses Buch? Was für eine hinreißende Verlockung!
Die ersten 120 Seiten lesen sich wie in einem Rausch. Zwei Handlungsplätze fügen sich allmählich unheilvoll zusammen. Da ist Martin Baxter, Mathematiklehrer an der örtlichen Schule. Er führt ein normales Leben mit seiner neuen Partnerin und deren Sohn in einer englischen Kleinstadt. Der Schulalltag ist weitgehend normal, lediglich das Desinteresse der Schüler und ihre Übergriffe machen ihm das Lehrerdasein schwer.
Auf der anderen Bühne sind Jezza und seine Bande. Sie schlagen sich mit Allem und Nichts durch das Leben. Als sie ein verfallenes Haus nach Verwertbarem in Augenschein nehmen, schlägt ihnen etwas Unheimliches entgegen. Im Keller gibt es mehrere Kisten, die alle das Buch ""Dancing Jacks"" enthalten. Shiela und die anderen sind ängstlich und empfinden das Dämonische. Doch Jezzas Entschlossenheit können sie nichts entgegensetzen. Er beherrscht zukünftig als Heiliger Magus nicht nur seine Gruppe. Jeder wird willfährig gemacht und damit übernimmt die magische Welt der Dancing Jacks die Macht.
In dieser monarchisch aufgebauten Gesellschaft hat der Ismus das alleinige Sagen, er bereitet die Ankunft des Prinzen der Dämmerung vor. Die Welt der Dancing Jacks ist überaus komplex und hieratisch strukturiert. Jeder erhält seinen zugewiesenen Platz und füllt diesen mit ergebener Selbstlosigkeit aus. Spielkarten am Revers zeigen den gesellschaftlichen Rang an. Die uns bekannte reale Welt mit den normalen Teenager-Problemen wird durch die mittelalterliche und märchenhaft anmutende Welt der Dancing Jacks abgelöst. Der Alltag wird zum verwirrenden Horrortrip, sichtbar erstmalig durch den brutalen Flash-Mop, dem einige Schüler zum Opfer fallen.
Immer mehr Schüler werden in seinen Bann gezogen und werden in dieser Parallelwelt zu neuen Persönlichkeiten. Als Martin Baxter auch seinen Sohn an diese Welt verliert, beginnt er Nachforschungen anzustellen und sich gegen die unheilvolle magische Macht zu stellen. Ihm geht es lange wie dem Leser, es ist nicht zu begreifen, was vor sich geht.
Der Autor Robin Jarvis springt zwischen den Erzählperspektiven hin und her. Das schafft einerseits Verwirrung, gibt dem Leser letztlich jedoch einen umfassenderen Überblick über die Handlungsabfolgen. Das umfangreiche Figurenensemble ist zunehmend schwierig zu durchschauen, schließlich wird eine ganze Stadt in das Geschehen involviert. Fast alle Charaktere nehmen in der Dancing Jacks Welt einen neuen Namen an und verändern ihre typischen Merkmale. Hier hilft nur genaues Lesen und Notizen machen. Sehr detailliert und überzeugend beschreibt der Autor die konkreten Charakterzüge und Funktionen, welche die Figuren auszuführen haben.

Der Leser kann nie sicher sein, wie sich das Vorhaben einer Figur entwickelt. Immer wieder überraschen neue, vor allem grausige Wendungen und erhöhen den Leseanreiz enorm.
Vor jedes Kapitel sind Auszüge aus dem Buch im Buch ""Dancing Jacks"" gesetzt. Sie lassen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen und geben verschlüsselte Hinweise zum Handlungsverlauf. Die Handlungsplätze wechseln schnell, von einer beschaulichen mittelalterlichen Burg zur erbarmungslosen Verfolgungsjagd, zurück ins Real Life der Kleinstadt. In den Folter- und Kampfszenen verzichtet der Autor auf beschreibende Vorgänge, das Kopfkino liefert ausreichend gruselige Bilder. Mit den letzten Sätzen als Cliffhanger wird ein Verlangen auf Fortsetzung erzeugt und der zweite Band ""Zwischenspiel"" sicherlich schnell besorgt.
Für erfahrene Leser ab 14 Jahren, die sich für das Fantasie-Horror Genre interessieren.
Mit dem Auftakt der Trilogie bekommen sie alle Ingredienzien für eine spannungsgeladene und fesselnde Lesezeit.

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Diese Rezension wurde verfasst von Han.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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