Damals der Dodo. Vom Aussterben und Überleben der Arten

Autor*in
Pin, Isabel
ISBN
978-3-7920-0374-9
Übersetzer*in
Zwilling, Martin
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Pin, Isabel
Seitenanzahl
72
Verlag
Karl Rauch
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Düsseldorf
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
25,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Dodo ist ein ausgestorbenes Tier, das bis heute die Menschen fasziniert. Isabel Pin widmet ihm – aber nicht nur ihm – ein ganzes Sachbuch.

Beurteilungstext

Der Dodo gilt als eines der komischsten und geheimnisvollsten Lebewesen der Welt. Er lebte auf Inseln im Indischen Ozean, bis er den europäischen Kolonist:innen zum Opfer fiel, die ihn wegen seines hohen Fleischanteils und seiner Flugunfähigkeit leicht und gern jagten. Seitdem ist der Dodo aber nicht vergessen worden, vielmehr steht er sinnbildlich für eine paradiesische Welt, die den westlichen Menschen nicht kennt und daher gesund sein kann, die der Gier Europas aber nichts entgegenzusetzen hat und schutzlos unterliegt. Und eben so bespricht ihn auch Isabel Pin in ihrem neuen großformatigen Sachbilderbuch. Auf großen Seiten stellt sie den Dodo vor, wie er ausgesehen haben könnte, sie erläutert, wie er gelebt hat, ausgestorben ist, warum wir von ihm wissen und warum das, was wir wissen, vage ist. Dabei richtet sie den Blick umfassend auf die Zeit seines Aussterbens, die Kolonialzeit. Sie zeigt, wie nicht nur der Dodo litt, sondern auch andere Tiere und Menschen, die zugunsten des Wohlstands der westlichen Welt ausgebeutet wurden. Geschickt verbindet sie die Faszination der großen Entdeckungsreisen und ihren Wert für die Menschheitsentwicklung mit der Ausbeutung des Lebens. Und sie schlägt auch eine Brücke in die Gegenwart, indem sie zeigt, dass das keine Geschichte ist, sondern dass die Geschichte fortdauert und auch heute noch Tiere aussterben, weil die Menschen ihnen die Lebensgrundlage entziehen.
Das Sachbuch geht sehr ins Detail, es zeigt den Dodo und sein Umfeld aus ungemein vielen Perspektiven. So kann es ein vielschichtiges Verständnis der Problematik erzeugen. Das große Format lässt viele Bilder zu, die teils grafische Zeichnungen, Skizzen, aber auch malerische Aquarelle sind. Sie verbinden eine naturalistische Darstellung und zeichnerische Vereinfachungen und changieren auch hier zwischen klassischem Sachbuch und Bilderbuch. Insgesamt ein spannendes und vielschichtiges Werk im wertigen Gewand. Sehr zu empfehlen!

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Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 17.05.2022