da sein - was fühlst du?
- Autor*in
- Schärer, Kathrin
- ISBN
- 978-3-446-26956-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schärer, Kathrin
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 4-5 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein Bilderbuch über 30 Gefühle. Pro Doppelseite findet sich ein Gefühl in Schrift und Tierzeichnung ohne weiteren Text. Die dargestellten Gefühle reiche von traurig sein und ängstlich sein bis hin zu im Sprachgebrauch der selteneren Gefühlen wie angeekelt sein oder behütet sein. Alle Emotionen werden ausschließlich von Tieren dargestellt. Am Ende des Buches findet sich ein mausähnliches Tier, welches den Begriff "Sein" darstellt.
Beurteilungstext
Das sich über 30 Gefühle streckende Buch verwendet wenig Text. Lediglich das aktuelle Gefühl wird als Wort verschriftlicht und zusätzlich auf der Doppelseite von einem Tier dargestellt.
Die Tierdarstellungen sind eine Mischung aus real gezeichneten Tieren mit verniedlichendem Gesichtsausdruck mit einer Tendenz zur Vermenschlichung. Der Titel des Buches ist "da sein - was fühlst du?". Beim Durchsehen der einzelnen "Gefühle" stellte sich mir die Frage, ob zum Beispiel vorfreudig sein, ausgeschlossen sein, gut versteckt sein und Erster sein wirklich als Gefühle betitelt werden können.
Auf der Seite getröstet sein findet sich ein sitzender, weinender Igel, der von einer Maus ein Glas Milch gebracht bekommt. Kinder würden sagen, er ist traurig. Die Maus ist für ihn da. Im Sprachgebrauch kommt getröstet sein eher selten vor. Worauf möchte ich hinaus, meiner Meinung nach sind in dem Buch einige "Gefühle" dargestellt, die nicht unbedingt als Gefühle definiert werden können. Erster sein ist kein Gefühl. Daher sehe ich die Sammlung der 30 Begriffe eher kritisch.
Kommen wir zur Darstellung: Die Illustratorin und Autorin verwendet eine Mischung aus leicht verwischten Aquarellkreiden im Hintergrund und einer Mischung von Holzstiften und Aquarellkreiden bei den Tieren. Die Tiere werden, wie oben beim Igel beschrieben, sehr vermenschlicht und ich frage mich, warum bei der Darstellung der Gefühle auf Tiere zurückgegriffen wird. Meiner Meinung nach wäre es für Kinder eindeutiger, wenn Kinder dargestellt wären, die die entsprechenden Situationen erleben. Der Transfer von der vermenschlichten Tierfigur zum Mensch würde wegfallen, eine Identifikation des Kindes mit dem im Buch Dargestellten wäre einfacher und man würde einfacher Sprachanlässe, die zu dem Thema passen, finden.
Bei einer solch verniedlichten Darstellung wie dem weinenden Igel, kommt es eher zu Gesprächen wie - können Igel Weinen? Kann ein Igel Sitzen?...
Wenn ich dieses Buch nun abschließend beurteilen soll und meine Meinung dazu schreiben, dann denke ich, dass aus den oben dargelegten Gründen dieses Buch nicht empfehlenswert ist. Es gibt für die Altersgruppe Bücher, die sehr differenziert "echte" Gefühle darstellen und dafür keine verniedlichten Tierfiguren nutzen wie dieses Buch. Deshalb würde ich den Kauf dieses Buches nicht empfehlen.