Da sein, Was fühlst du?
- Autor*in
- Schärer, Kathrin
- ISBN
- 978-3-446-26956-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schärer, Kathrin
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2021
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Auf 32 Doppelseiten hat die Autorin und Illustratorin Kathrin Schärer Tiere dargestellt, die sich in unterschiedlichen Stimmungen oder Situationen befinden. Einen Text gibt es dazu nicht. Stattdessen finden sich lediglich die dazu gehörigen Adjektive. Ausschließlich an der Mimik oder Körperhaltung der Tiere orientiert, sollen die Kleinen unterschiedliche Gefühle erkennen und benennen lernen.
Beurteilungstext
Mit Worten Gefühle beschreiben ist schon schwierig genug. Dies kindgemäß zu tun, ist noch schwieriger, denn es handelt sich um sehr abstrakte Begriffe. Einfacher wird es schon, wenn Kinder gelernt haben, aus der Mimik oder der Körperhaltung von Erwachsenen abzulesen, wie diese gestimmt sind. Es ist deshalb nicht recht nachvollziehbar, weshalb die Autorin ausgerechnet Tiere und keine Menschen ausgewählt hat, um diesen schwierigen Teil zur Erweiterung des kindlichen Wortschatzes zu fördern. Die farbigen Illustrationen sind sehr ansprechend, und die Tiere sind, obwohl sie gelegentlich menschliche Eigenschaften zeigen, ausgesprochen realistisch dargestellt. Beim oberflächlichen Durchblättern gewinnt man den Eindruck, hier würden weitgehend negative Gefühle gezeigt. Dabei ist lediglich die Farbe der Tiere düster: Sie sind überwiegend in braunen, grauen und schwarzen Farbschattierungen dargestellt. Die Mimik und Körperhaltung ist manchmal schwer zu deuten, wie zum Beispiel gleich auf der ersten Seite, die ein zusammengekauertes Äffchen zeigt. Was man zuerst als „traurig sein“ deuten möchte, wird aber mit „gespannt sein“ tituliert. Wie soll man einem kleinen Kind den Unterschied erklären zwischen „geborgen sein“ und „behütet sein“? Etwa weil bei letzterem Begriff das junge Mäuschen ein Eichel-Hütchen auf dem Kopf hat? Einigen Tierbildern hat die Illustratorin zum Glück ein paar hilfreiche Zutaten beigefügt, so dass ihre Bedeutung leichter zu erschließen ist. Wenn dieses Bilderbuch seinen Zweck erfüllen soll, braucht es geduldige Erwachsene, die zu jedem Begriff gute Beispiele nennen können. Noch besser, wenn sie eine Geschichte oder ein Erlebnis des Kindes anführen können. Damit sind diese abstrakten Wörter doch am verständlichsten zu vermitteln. Warum also nicht gleich eine Bildergeschichte und am besten eine mit Menschen? Das Problem ist tatsächlich, dass wir es hier mit einem sehr kunstvollen Buch zu tun haben, das aber eher Erwachsene mit dem Hang zum Philosophieren anspricht und für kleine Kinder nicht mehr ist, als eben ein Buch mit Tieren.