Countdown. Der letzte Widerstand
- Autor*in
- Thiemeyer, Thomas
- ISBN
- 978-3-401-60446-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 436
- Verlag
- Edition Bücherbär
- Gattung
- FantastikScience Fiction
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Zwei Jahre ist es her, dass ein weltweiter Stromausfall die Erde ins Chaos stürzte. An verschiedenen Orten der Welt bildeten sich Ortschaften der Überlebenden. Bald wird klar, dass eine immer autoritärer auftretende Macht – die Atlas Union - die Kontrolle über die Welt erlangen will. In einer Aussteigersiedlung findet sich eine Gruppe von Widerständlern, die der Macht die Stirn zeigen.
Beurteilungstext
In diesem fantastischen Zukunftsroman erweckt Herr Thiemeyer eine längst vergangene Zeit ins Leben und mischt sie mit modernen Möglichkeiten. Mittelalterliche Strukturen treffen auf hohes technologisches Fachwissen, altes Handwerk, das vor allem durch mechanische Hilfe funktioniert, stößt auf modernes Material und verstärkt dadurch ihre Durchschlagskraft. Die Menschen rüsten sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nach dem weltweiten Stromausfall auf. Es entsteht ein Szenario, bei dem zunächst vor allem mögliche Plünderer die Gegner zu sein scheinen. So entwickeln sich alternative, autarke Wohnformen, wie das Containerdorf, das die Zuflucht unserer Helden ist. Und dann stellt sich heraus, dass offensichtlich Außeriridische =Atlantide = Dunkelelfen = Darkies die Macht über die Welt und die Menschen ergreifen wollen. Ihr Ziel ist ein „Geoengineering“ (S.158) „ eine langfristige Veränderung der Umweltbedingungen…. Eine Veränderung des Klimas… der Beschaffenheit von Boden und Wasser…. Eine Klimaveränderung“ (S. 158) Sie wollen die Bedingungen auf der Erde ihren Bedürfnissen anpassen. Der Einwand einer Protagonistin: „ Es sind doch die Menschen, die das Klima verändern ….“ (S.159) wird abgetan: „Vielleicht ja, vielleicht nein …(S.159) „ Es sind die Atlantiden, die uns Menschen = Äffchen dazu brachten, immer neue Kohlekraftwerke zu bauen.“ Im Laufe des Romans taucht die Möglichkeit auf, mit Hilfe eines „Frequenzierers“ (S. 123) jederzeit seine Gestalt mit all ihren Merkmalen zu verändern bzw. einen realen Menschen total zu kopieren, so dass man nie sicher sein kann, ob man einem realen Menschen oder einem Atlantiden gegenübersteht. Die Macht sichert sich das System zusätzlich durch den Ausbau von „Schläferzellen“, das sind Menschen, die sich als Spione dem Machapparat Atlas Union zur Verfügung stellen. So ist ein berechtigtes Misstrauen allen und allem gegenüber scheinbar sinnvoll und überlebenswichtig. Zwar gelingt es den Protagonisten am Ende, die Atlantiden nach James Bond Manier vernichtend zu schlagen, zurück bleibt aber eine verwüstete und zerstörte Gegend.
Dieser Roman arbeitet mit existierenden Verschwörungstheorien und nutzt sie, um Spannung und Misstrauen zu verbreiten. Zwar ist klar, dass es nicht um die Darstellung einer Realität geht und ein Zukunftsszenario beschrieben wird, aber es werden Ängste geschürt, die in einer Zeit der globalen Verunsicherung z.B. durch Pandemien problematisch sein kann. Die Charaktere des Buches sind sehr plakativ und stereotyp und erleben keine persönliche Entwicklung. Hinzu kommen einige sprachliche Mängel: S. 68 „ Lena verzog schmerzhaft das Gesicht“ statt mitfühlend; Einsatz falschen Tempus: S. 68 das war der Plan, statt ist; S. 175 scheinbar statt anscheinend und diverse Fehler in der Zeichensetzung, die das Leseverstehen zumindest ins Stocken geraten lassen. Zusammenfassend: kein Muss der Jugendliteratur