Coco und das Kleine Schwarze

Autor*in
Haeringen, Annemarie van
ISBN
978-3-7725-2883-5
Übersetzer*in
Holberg, Marianne
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Haeringen, Annemarie van
Seitenanzahl
32
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Erfolgsgeschichte der Coco Chanel auf 32 Seiten, die Umschlagseiten mitgerechnet. Sie beginnt mit dem harten Leben als (Halb-) Waise und hat weniger die Person zum Mittelpunkt, als vielmehr das, was ""Coco"" verkörperte und für das sie immer noch steht: Stil.

Beurteilungstext

Auf dem Vorsatz der Schnitt, auf dem hinteren Einband das fertige Kleid. Schwarz selbstverständlich, ohne Korsett zu tragen, locker. Das Kleid zeigt die Frau. Sie muss sich nicht verstecken unter riesigen Hüten mit Teegeschirr oder Segelschiffen, sie muss sich nicht einschnüren (lassen), bis sie keine Luft mehr bekommt.
Auf dem Cover sehen wir einen schwarzen(!) Rahmen, der einen Flacon umschließt. Wer ihn kennt, assoziiert sofort ""Chanel No 5"", d a s Parfüm der ""Dame"". Der Name ""Chanel"" wird übrigens nicht ein einziges Mal im Buch erwähnt, wir erfahren nur das Leben von ""Coco"" - und das in Riesenschritten.
Die Biografie beginnt im Waisenhaus. Coco muss die niederen Arbeiten verrichten, bleibt ""zerbrechlich wie eine Eierschale"", lernt jedoch zu nähen, ""stricken, häkeln, flicken, Strümpfe stopfen"" wie keine andere. Da ist sie 11 Jahre alt. Weil sie zudem ehrgeizig ist und ihre grässliche Kindheit hinter sich lassen will, entwickelt sie ""ihren"" Stil, den sodann auch die anderen (reichen) Frauen Stück um Stück übernehmen wollen - und auch machen.

So zurückgenommen und so viel Fragen hinterlässt das Buch, wie es wohl auch das Leben dieser Frau war, die hier kurz, sehr kurz charakterisiert wird. Die Bilder zeigen sie zumeist mit freundlichem Mund und neugierigen Augen, extrem schmal und wenig ""weiblich"". So wird auch ihre Silhouette gezeichnet, kaum kurvig, dagegen mit fließenden Kleidungsstücken, streng vertikal gerichtet, und passend dazu mit einem Windspiel aus vier erwachsenen und einem jungen Windhund. Auch wenn sie Farben trägt, so sind sie doch nie dominant.

Für wen also ist dies Buch? Ich bin ein Mädchen, und Mama trägt Chanel, Mama hat ein kleines Schwarzes, Mama duftet sich mit No. 5 ein? Das wäre zu kurz gedacht, aber es ist ganz sicher ein Buch über ein Mädchen, das es geschafft hat. ""Es"" geschafft hat.
Ein Buch, das Mut macht, wenn man es ebenfalls darauf anlegt, kein graues Mäuschen zu bleiben. Ein kleines Schwarzes kann ein Anfang sein.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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