Coco und das “Kleine Schwarze”

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Teaser

Dieses Bilderbuch erzählt die Geschichte der französischen Modeschöpferin Coco Chanel. Als Kind wächst sie in einem Waisenhaus auf. Obwohl sie dort hart arbeiten muss, beißt sie sich durch und lernt zu nähen, zu stricken und zu sticken. So arbeitet sie später als Schneiderin und bekommt von einem Bekannten eine Anstellung auf dessen Château. Beeindruckt von dem Luxus aber auch den damit verbundenen Zwängen, wird sie kreativ und entwirft neben Hüten, Hosen das unvergessliche ""Kleine Schwarze"".

Beurteilungstext

Die niederländische Kinderbuchillustratorin Annemarie von Haeringen skizziert in diesem anmutenden Bilderbuch den Werdegang von Coco Chanel. Neben den kurzen, aber prägnanten Textanteilen lebt dieses Buch durch die aussagekräftigen Bilder: Während die Farben dezent in den Hintergrund treten, sind es die ausdrucksstarken Linien und Striche, die den Figuren ihren unvergleichlichen Charakter verleihen und so auch die Aussage dieses Buches unterstreichen. Denn Cocos Biographie klingt fast wie ein Märchen. Nach ihrer harten Ausbildung im Waisenhaus nutzt sie ihre Talente und arbeitet zunächst als Näherin und tanzt abends in einem Nachtclub. Durch einen sehr reichen Freund bekommt sie eine neue Anstellung als Näherin und erhält so Einblicke in die vornehme Gesellschaft. Sie bewundert den Luxus, bedauert aber die reichen Damen gleichzeitig wegen der strengen modischen Konventionen. Als sie erkennt, dass Reiten die Zugehörigkeit zu den feinen Leuten darstellt, will sie das auch lernen. Da sie aber keinen Rock dazu tragen will, näht sie ihre eigene Reithose und besteht. Sie darf sogar mit den Männern ausreiten, auch zum Pferderennen. In dieser wieder neuen Welt etabliert sie sich durch eine ganz neue Hutgeneration. Dank ihrer Kreativität kann sie sogar bald einen Hutladen eröffnen. In Bezug auf die Kleidermode wendet sich Coco bewusst vom Korsett ab und entwirft statt dessen ein schwarzes Kleid ""bei dem man nicht spürt, dass man es anhat"". Außerdem kreiert sie lockere Kleider und Jacken aus dünnem Strickstoff. Zuerst trägt sie ihre Kleider selbst, bald wird sie damit sehr berühmt - alle wollen diese Mode auch tragen. Neben dem ""Kleinen Schwarzen"", erfindet sie außerdem ein unvergleichliches Parfum, ""duftend wie eine schöne Frau"". Mit diesen mutigen Erfolgen und Durchbrüchen in der Modewelt leistet Coco Chanel einen enormen Beitrag zu Emanzipation der Frau. Gestalterisch wird dies besonders auf den letzten beiden Doppelseiten zum Ausdruck gebracht, wo zunächst ganz verschiedene Damen in verschiedenen schwarzen Kleidern abgebildet werden. Das Buch endet schließlich mit nichts als dem ""Kleinem Schwarzen"". Ein vielschichtiges Buch besonders für Mädchen, allerdings nicht nur ab 6 Jahre.