Chloe - Die Zerstprung von Pompeji

Schlagwörter

• Gewalt
• Historisches
• Kulturen

Teaser

Chloe wird 17-jährig verkauft und kommt als Sklavin nach Pompeji. Ihr Herr schwängert sie und nimmt ihr das Baby weg. Folkrad, ein etwa gleichalter Junge aus Germanien, dessen Stamm von den Römern zerstört wurde, kommt als Sklave zum gleichen Herrn. Folkrad und Chloe freunden sich an. Als Folkrad sieht, wie Chloe erneut von ihrem Herrn missbraucht wird, tötet er diesen und muss aus Pompeji fliehen, was ihm das Leben rettet, denn einen Tag später begräbt der Vesuv Pompeji unter sich.

Beurteilungstext

Anhand zweier Protagonisten entführt die Autorin Simone von der Vlugt den Leser gekonnt ins letzte Drittel des ersten Jahrhunderts nach Christus.
Zunächst beschreibt sie mit Folkrads Geschichte das Schicksal germanischer Stämme, die sich verzweifelt gegen die Römer zur Wehr setzen. Schon an dieser Stelle wird der Missbrauch von Frauen und Mädchen, hier durch die Römer, zu einem zentralen Thema, da Folkrad diese Ungerechtigkeit nicht ertragen kann und die Sicherheit seines ganzen Stammes riskiert, um einem Mädchen zur Hilfe zu kommen.
Chloes Geschichte zeigt zunächst die Skrupellosigkeit und Organisation des Sklavenhandels in Rom und kommt schließlich wieder auf das Missbrauchsthema. Hübsche Sklavinnen, die ihren Herren wehrlos ausgeliefert waren und nicht einmal über das Schicksal ihrer Kinder bestimmen durften, weil diese nicht ihnen, sondern ihren Herrn gehörten.
Den Vesuv hält die Autorin immer als brodelnde Gefahr im Hintergrund, dessen Heimtücke und Stärke die Bewohner Pompejis schließlich völlig überraschte und unvorbereitet traf.
Dieser historische Jugendroman beleuchtet viele Aspekte der Zeit anschaulich und ist von der ersten Seite an spannend zu lesen. Durch die zunächst getrennt voneinander verlaufenden Lebensgeschichten von Chloe und Folkrad gibt es sowohl für Jungen, alsauch für Mädchen eine geeignete Identifikationsfigur, so dass beide Geschlechter gleichermaßen fasziniert von dem Buch sein dürften.