Charlottes musikalische Abenteuer

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht
• Historisches
• Musik

Teaser

Charlotte, ein kleines geflügeltes Wesen, hat eine große Leidenschaft: die Musik. Sie lädt alle Kinder ein, mit ihr einen Tag auf dem Glockenturm zu verbringen und dort zu jeder Stunde einen anderen Komponisten kennen zulernen. Es werden 15 Komponisten vom Mittelalter bis zur Gegenwart porträtiert und es gibt viel aus deren Leben, aber auch über Musik generell zu erfahren. Jede Geschichte endet mit einem spannenden Musikrätsel.

Beurteilungstext

An einem warmen Sommertag bekommt Charlotte Lust auf ein wenig Abenteuer, steckt ihre blanken Hörhörnchen an und flattert lustig davon. Nach kurzer Zeit sieht sie am Horizont einen großen Turm in einer Stadt und meint, ein bisschen Stadtleben mit Tohuwabohu, Tamtam und kleinen Verrücktheiten müsste schön sein. Endlich dort angekommen, bekommt sie vom Portier, einer Eule, den Schlüssel für Zimmer Nr. 17 und ein Faltblatt über die Besonderheiten des Turms.
Und am nächsten Morgen beginnt dann das Abenteuer. Sie hat aus dem Faltblatt erfahren, dass sie in einer sehr musikalischen Unterkunft gelandet ist und im Turm lauter Komponisten wohnen. Zu jeder vollen Stunde taucht einer auf, um das Glockespiel oben auf dem Turm zu spielen und Charlotte begleitet sie alle hinauf. Jeder Komponist hat als Erkennungszeichen einen speziellen Gegenstand bei sich, den Charlotte dann für die Passanten sichtbar zeigt.
Anschließend kann sie sich in den entsprechenden Alben über den Komponisten informieren. So erfahren die jungen Leser immer die wichtigsten Lebensdaten.

Gleichzeitig werden aber auch zahlreiche musikalische Begriffe erklärt, und unter der Überschrift "Privatissimo" werden sehr nette Anekdoten über die Komponisten erzählt. Immer wieder erscheinen im Text Worte und Ausdrücke, die in dunkelgrau gedruckt sind - alle diese werden dann in einem Minilexikon erklärt. Es handelt sich dabei nicht nur um Begriffe aus der Musik. Ebenso lädt jeder der Herren Charlotte zu einer Spezialität aus seinem Lande ein, die auch malerisch dargestellt und erklärt werden, wie z. b. Kaiserschmarrn, Pasta oder Melange mit Schlagobers. Bei fremdsprachigen Ausdrücken und Namen ist außerdem jeweils die Aussprache in Lautschrift mit angegeben.

Den Abschluss einer jeden Geschichte bilden kleine Musikrätsel, die leicht zu lösen sind, wenn man den Text aufmerksam gelesen hat (zu Not kann man auch noch mal zurückschlagen und nachsehen). Man kann die Fragen gleich im Buch beantworten (am besten vielleicht mit Bleistift schreiben).

Allerdings sind die Kapitel nicht chronologisch geordnet sondern hüpfen zwischen den Jahrhunderten hin und her, so dass sich folgende Reihenfolge ergibt: Dvorak, Mahler, Bartok, Schumann, Mozart, Tschaikowsky, Rossini, Bach, Brahms, Ives, Beethoven, Boulez, von der Vogelweide, Debussy. Dadurch ist es kaum möglich, etwas über Musikgeschichte im Sinne einer chronologischen Abfolge zu erfahren.

Das Buch ist sehr ansprechend in dezenten Farben illustriert, was auch zum Verständnis beiträgt. Außerdem ist jeder Geschichte eine eigene Farbe am unteren und oberen Rand zugeordnet.

Ich denke, dass Kinder im Alter von 10-12 Jahren hier sehr viel über Musik und Komponisten erfahren und lernen können. Wenn sie ein Instrument spielen, verstehen sie vieles auch schon 1 bis 2 Jahre früher. Auf jeden Fall ist das Buch eine heitere und abwechslungsreiche, keineswegs trockene Lektüre.