Charles Darwin
- Autor*in
- Nielsen, Maja
- ISBN
- 978-3-8369-4844-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krumbeck, Magdalene
- Seitenanzahl
- 62
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Biografie
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das abenteuerliche Leben des jungen Darwin reicht eigentlich für jedes Buch. Maja Nielsen schreibt dementsprechend; dazu aber nimmt sie eine große Fülle von Informationen auf, illustriert das überreichlich mit hervorragenden Fotos und Zeichnungen, alten und neuen. In einem 12-seitigen Anhang geht Nielsen dann auf die Auswirkungen Darwins für die heutige Forschung ein. Keinen Raum finden seine heutigen Gegner, dafür wäre aber auch jeder Platz zu schade.
Beurteilungstext
Das Besondere an diesem Buch ist, dass die Autorin besonders intensiv auf Darwins eigene Zweifel, sein aus heutiger Sicht unerklärlich langes Schweigen, d.h. Nichtveröffentlichen, eingeht, das ist schon fast mit Kopernikus zu vergleichen. Aber nicht nur im fortlaufenden Text erklärt sie die Gedanken Darwins, sondern sie befragt auch noch einen Forscher, Matthias Glaubrecht, der heute an der Humboldt-Universität lehrt und forscht, nach den möglichen Beweggründen. Und der erklärt einleuchtend, dass Darwins Erkenntnisse nicht weniger als das gesamte Weltbild des abendländischen 19. Jahrhunderts auf den Kopf stellt. Dass das Furore machen muss, war nicht nur Darwin seinerzeit schon klar. So hat sich der in jungen Jahren so begeisterte Forscher zurückgehalten, bis ihn das Manuskript eines Gleichdenkenden erreichte: A.R.Wallace. Darwins Glück war, dass Wallace sein Werk nicht veröffentlichte, so dass Darwin seine Thesen und das Wallace-Papier zusammen erscheinen lassen konnte. So bleibt ihm der Ruhm und die Autorität, der Erste gewesen zu sein. Dabei ist er nach seiner fünfjährigen Forschungsreise auf der “Beagle” begeistert in London empfangen worden, er war schon damals ein Star.
Die grundlegenden Ideen Darwins werden in leicht verständlicher Form beschrieben, besonders die Entdeckung der Darwinfinken und der daraus abgeleiteten Frage nach der Definition einer Art, die abschließend bis heute nicht beantwortet ist. Amüsant ist dann die Beschreibung der Forschungen Glaubrechts, der Süßwasserschnecken auf Sulawesi untersucht, worüber die Einheimischen sich kaputt lachen können. Aber er hat eine gute Begründung, die ihn ausgerechnet in diesem extrem entfernt gelegenen See forschen lässt.
Darwins Privatleben ist etwas merkwürdig aus heutiger Sicht, es ist aber gut, dass Nielsen darauf nicht weiter eingeht. Im Wesentlichen beschreibt sie, dass er sehr liebevoll mit seinen Kindern umging und den Tod zwei seiner Kinder kaum verwinden konnte.
Die Chronik im Anhang zeigt, dass Darwins Forschungsergebnisse bis heute vervollständigt werden, dass das Klonen ohne seine Erkenntnisse nicht vorstellbar wäre. Die logische Folgerung, dass hier immer weiter geforscht werden muss, ergibt sich von selbst daraus.
Museen in London, Berlin, Wien, Genf und Frankfurt/M werden empfohlen und Film- & Buchtipps beschließen das hervorragende Sachbuch - nein, ein Register folgt auch noch.