Candy

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-71189-0
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
427
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Arztsohn Joe trifft am Bahnhof Kings Cross auf die hübsche Candy und ist vom ersten Augenblick an fasziniert von ihr. Doch Candy kommt aus einer völlig anderen Welt - einer Welt voller Drogen, Prostitution und Gewalt.

Beurteilungstext

Candy ist Prostituierte und heroinabhängig, dennoch ist Joe so von ihr gefesselt, dass sie sich im Londoner Zoo treffen, wo sie einen wunderschönen, unbeschwerten Tag verbringen an dessen Ende Candy Joe küsst. Völlig hingerissen und wie in Trance schreibt Joe einen Song für Candy und lädt sie zum Konzert seiner Band in einem Club ein. Die Euphorie wird jedoch von Candys Zuhälter Iggy getrübt, der Joe gedroht hat, ihn umzubringen, wenn er sich noch einmal mit Candy trifft. Doch Joe ist so sehr in Candys Bann gefesselt, dass er sowohl die Bedrohung durch Iggy als auch ihre Sucht völlig ausblendet - bis es fast zu spät ist und er mit Candy ins Ferienhaus seines Vaters fliehen muss. Dabei bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Schwester Gina in Lebensgefahr. Doch Candy ist durch ihre Sucht an Iggy gebunden, da er sie mit Stoff versorgt. Schon bald muss Joe feststellen, dass er dem kalten Entzug von Candy und ihrem Milieu nicht gewachsen ist, denn Iggy bringt Gina in seine Gewalt. Joe muss sich zwischen Gina und Candy entscheiden, obwohl er weiß, dass er keine von beiden retten kann...
Kevin Brooks feierte bereits mit “Martyn Pig” und “Lucas” überwältigende Erfolge und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit “Candy” legt er nun seinen dritten Roman vor und beweist wieder einmal, dass er sein Handwerk beherrscht. Mit Joe erschafft er eine charismatische Hauptfigur, die gegen jede Vernunft an seiner ersten Liebe festhält und sich nicht beirren lässt. Wie bereits in “Lucas” treffen zwei völlig verschiedene Welten aufeinander und auch diesmal gibt es kein Happy End: Es bleibt bei diesem einen Kuss im Zoo und trotzdem gibt Joe die Hoffnung nicht auf: “Ich glaube, wir werden abwarten müssen” (S. 427).
Joe erzählt seine Geschichte aus der Retrospektive und so fließen immer wieder Vorausdeutungen über das, was geschehen wird, mit ein. Die Spannung steigert sich so ins schier Unerträgliche, weil der Leser dennoch hofft, dass etwas Unerwartetes geschieht und sich alles zum Positiven wendet. Gleichzeitig spricht Joe den Leser oft direkt an und ermöglicht ihm so, Empathie mit Joe zu empfinden, sich mit ihm zu solidarisieren oder fordert ihn zu einer eigenen Stellungnahme heraus.
Kevin Brooks ist mit “Candy” ein fesselnder, feinfühliger, temporeicher, spannender und psychologischer Roman über zwischenmenschliche Beziehungen und über die Kraft und Macht der Liebe gelungen. Ein Pageturner über die Faszination des Andersartigen und Fremden, den man erst wieder aus der Hand legt, wenn man die letzte Seite erreicht hat - und der einen selbst dann noch nicht wieder vollends loslässt.

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Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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