Callisto sagt Nein

Autor*in
Fienberg, Anna
ISBN
978-3-473-58203-7
Übersetzer*in
Plieninger, Cäcilie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Callisto (16) ist schwanger und sehr überrascht davon, sie hatte für ihren "Partner" doch gar nichts empfunden. Die Katastrophe führt das junge Mädchen in Verzweiflung, aber sie wacht endlich auf. Sie übernimmt Verantwortung für sich, entscheidet selbst und hört auf, immer das zu tun, was andere vielleicht von ihr erwarten.

Beurteilungstext

Eine interessante Familie hat Callisto: Großmutter ist Professorin für Astronomie, Vater handelt mit afrikanischer Kunst, Mutter ist aktiv in Frauengruppen. Callisto und ihr kleiner Bruder hängen aneinander. Aber da stimmt etwas nicht. Die Mutter ist für ihre Kinder nicht da. Der Vater scheint ständig auf der Flucht zu sein und die Großmutter ist nur mit ihrer Sternenwelt beschäftigt, sie hat den Kindern viel Wissen vermittelt. Callisto ist im Umgang mit Gleichaltrigen unsicher, sie gehört nie dazu, hat andere Interessen, findet sich hässlich. Deshalb nimmt sie die Einladung zur Party begierig an, da sind die richtigen Jugendlichen, die trendigen. Tims Zuwendung gibt ihr Bestätigung, sie erfüllt ihm alle Wünsche, lässt sich teilnahmslos auf einer Unterlage von Zeitungen entjungfern (Tims Mutter hasst Flecken!). Durch die unverhoffte Schwangerschaft wacht Callisto auf. Sie entscheidet sich allein zum Abbruch und konfrontiert ihre Familie danach mit massiven Vorwürfen. Wo wart ihr, warum hat mir niemand geholfen, warum seht ihr eure Kinder nicht? Warum sprechen wir nicht miteinander? Eine traurige Geschichte kommt ans Licht. Die Eltern haben vor Callisto noch ein Kind gehabt, das mit drei Monaten ganz plötzlich und unerklärlich starb. Die Trauer darüber wurde verdrängt, die Erinnerung an das Kind zugedeckt. Jetzt endlich ist ein neuer Anfang möglich.
Diese traurige Familiengeschichte wird aus der Sicht Callistos geschildert - im Rückblick. Sie erinnert sich, bittet um Verständnis, versetzt sich in die Rolle des Lesers und bittet immer wieder sie nicht zu verurteilen. Ich war doch erst sechzehn, ich wollte eine neue Chance haben. Wenige Passagen zeigen die Sicht des kleinen Bruders- ein putziger Kerl, der aus Angst vor Meteoriten seinen Fahrradhelm immer aufbehält und einen Schutzbunker baut. Kurz vor dem Termin für den Abbruch lernt Callisto Richard kennen. Er ist anders als die Partygänger. Callisto ist zum ersten Mal von Liebe ergriffen, zu einem absolut unpassenden Zeitpunkt.
Der Epilog zeigt Callisto einige Jahre später. Sie und Richard sind ein Paar. Zwischen ihnen gibt es kein Geheimnis. Richard hat eine eigene Wohnung, sie lebt noch bei den Eltern, die sich wiedergefunden haben.
Eine traurige Geschichte mit glücklichem Ausgang. Und dabei voll Witz und mit Sinn für absurde Komik erzählt.
Wie kommt es, dass junge Mädchen heute noch ungewollt schwanger werden? Die Zahlen sind steigend. Alle Aufklärung scheint vergeblich zu sein. Hier erlebt man mit, wie es geschehen kann. Man erlebt mit Callisto, möchte eingreifen, sie warnen, ihr Rat geben. Man muss auf jeden Fall Stellung beziehen.





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Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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