Caldera. Die Wächter des Dschungels

Autor*in
Schrefer, Eliot
ISBN
978-3-570-31441-8
Übersetzer*in
Köbele, Ulrike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Dziubak, Emilia
Seitenanzahl
380
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Caldera, die mysteriöse Dschungelwelt, wird durch die Ameisenkönigin bedroht, die nach langer Gefangenschaft den Ausbruch aus ihrem Gefängnis versucht. Nur eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von „Schattenwandlern“ – Tieren, die während einer Sonnenfinsternis geboren wurden und die tags und nachts unterwegs sein können, können sie aufhalten.

Beurteilungstext

Mali ist ein junges Panthermädchen. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben; zusammen mit ihrer Schwester Chumba wächst sie bei Tante Usha auf. Eher zufällig bemerkt sie eine eigentümliche Fähigkeit – sie muss nicht tagsüber schlafen, wie ihre Artgenossen, sondern durchstreift auch bei Tageslicht den Dschungel. Gerade wegen dieses „unnatürlichen“ Verhaltens verstößt ihre Tante sie. Mali schließt sich einer riesigen Würgeschlange an, die ihre eine unglaubliche Geschichte erzählt: Eine mysteriöse Ameisenkönigin, die über einen unvorstellbar langen Zeitraum in einer Art Pyramide eingesperrt war, bereitet mit Hilfe von Milliarden Ameisen ihre Befreiung vor und beabsichtigt, die Herrschaft über den Dschungel anzutreten. Verhindern können dies nur Tiere wie Mali, die während der letzten Sonnenfinsternis geboren wurden und sowohl tag- wie nachtaktiv sein können. Das Panthermädchen stellt sich der Herausforderung. Sie gewinnt (für ein Raubtier) ungewöhnliche Freunde – eine Fledermaus, einen Pfeilgiftfrosch und ein Kapuzineräffchen. Sie erreichen die Pyramide der Königin und lernen weitere Schattenwandler kennen. Eine Vielzahl von Anzeichen deutet daraufhin, dass der Ausbruch bevorsteht. Die Tiere kämpfen tapfer dagegen an, wobei ihnen magische Fähigkeiten helfen, die sie nach und nach entdecken. Die Befreiung der Königin können sie nicht verhindern, aber durch die bedingungslose gegenseitige Unterstützung überleben fast alle und wollen auch weiterhin für ihren Dschungel kämpfen.
Der Roman von Schrefer ist der erste Teil einer Trilogie; auch die anderen beiden Bände sind mittlerweile erschienen. Das Buch hat Spannungselemente und fasziniert stellenweise durch die Darstellung der fremden, überwältigend reichhaltigen Welt des tropischen Regenwaldes. Grundsätzlich ist es allerdings nicht empfehlenswert. Das liegt vor allem an der völlig unplausiblen Grundkonstellation – selbst unter Berücksichtigung des Genres Fantasy. Die Gestalt der Ameisenkönigin und ihrer Beweggründe ist in keiner Weise nachvollziehbar und in höchstem Maße konstruiert. Wer die „Zweibeiner“ (Menschen?) sein sollten, die sie vor Jahrhunderten eingesperrt hatten, wird nicht ausgeführt. Viele Elemente der Handlung und der Figurencharakteristik kommen „aus dem Nichts“ und werden in keiner Weise nachvollziehbar entwickelt, so zum Beispiel die magischen Fähigkeiten der Schattenwandler (sich unsichtbar machen zu können, Feuerstrahlen auszusenden etc.). Auch die Kombination von tierischen Merkmalen und Verhaltensweisen mit menschlichen Dialogen und Gefühlen – typisch für das Genre – funktioniert oft nicht. Das betrifft vor allem die Stellen, an den menschliche ethische Maßstäbe mit normalem tierischem Verhalten kontrastiert werden. Schließlich ist auch die Sprache nicht überzeugend, wenngleich einzelne Schilderungen des Urwaldes ein gutes Bild des Lebens im Amazonasdschungels liefern. Die Dialoge allerdings sind eher unbeholfen und bemüht. Der Autor hat für sein Buch am Amazonas recherchiert und gibt in einem Interview am Ende des Bandes an, für den Erhalt dieses einzigartigen Lebensraumes werben zu wollen. Sollte ihm das bei jungen Lesenden gelingen, wäre es selbstverständlich wünschenswert. Nach literarischen Maßstäben allerdings ist „Caldera“ nur in Einzelheiten gelungen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKJ; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 29.08.2022

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