Bunker Diary

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-74003-6
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
298
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Sechs Personen werden scheinbar wahllos aus ihrem Tageslauf herausgegriffen, entführt und in einem Bunker gefangen gehalten. Da alle Fluchtversuche scheitern, arrangieren sich die Entführten miteinander in einer Lage, die immer bedrohlicher wird.

Beurteilungstext

Die Frage nach dem Motiv des Entführers bleibt unbeantwortet. Es gibt kein Muster, nach welchem er die Personen für das Leben im Bunker auswählt. Man findet einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Da ist der 16-jährige Ausreißer Linus, die neun-jährige Schülerin Jenny, die egoistische Immobilienmaklerin Anja, William, der arrogante Wirtschaftsberater, Fred, ein heroinabhängiger Autoschlosser, und Russell ein schwuler schwarzer Physiker mit Hirntumor. Nur nach Jenny wird über das Fernsehen gesucht, aber der Entführer verlangt kein Lösegeld. Es findet auch nie ein Gespräch mit ihm statt. Sicher ist nur, dass er es liebt, Gewalt über seine Opfer auszuüben, die er ständig und überall beobachten kann. Andererseits erfüllt er anfangs die Bitten um Lebensmittel und Hygieneartikel, die ihm die Bewohner des Bunkers schriftlich mit dem Aufzug nach oben schicken müssen. Gegen Ende bleiben diese jedoch für immer aus, und niemand weiß, was mit dem Entführer geschehen ist, denn es gibt keinen Weg nach draußen und die Gefangenen sterben einer nach dem anderen. In dieser ausweglosen Situation entsteht eine grauenvolle, alptraumhafte Endzeitstimmung, die nur durch die Bunkerinsassen selbst, vor allem die beiden Kinder Linus und Jenny, humaner wird. Da es kein Happyend gibt, ist der Inhalt des Buchs schwer zu ertragen, aber von dem Ich-Erzähler Linus so spannend in Tagebuchform geschrieben, dass man bis zum bitteren Ende dabei bleiben muss. Eine fesselnde Studie menschlichen Verhaltens und den Erhalt der Menschenwürde unter widrigsten Bedingungen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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