Buddhismus

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Teaser

Panoptikum buddhistischen Glaubens und Lebens, das die asiatische Religion dem Leser vor allem über optische Eindrücke nahe bringt; wichtige Informationen liefern beistehende Bildunterschriften und kurze Einführungstexte.

Beurteilungstext

"Sehen, Staunen, Wissen" - so heißt die Sachbuch-Serie aus dem Gerstenberg Verlag, in der der vorliegende Band "Buddhismus - Geschichte, Lehren und Lebensweise" als deutsche Ausgabe des englischen Originals "Eyewitness Guides: Buddhism" erschienen ist. Sehen, Staunen, Wissen - das ist nicht nur Überschrift, sondern auch didaktisches Konzept, nach dem dieser Band gestaltet ist. Hier lernt man primär über Anschauung. Ästhetisch und vielfältig wird das Thema ins Bild gesetzt. Das vom Bild geweckte Interesse lässt das Auge zu den kommentierenden Texten gleiten. Staunend nimmt man Fakten wahr. Und wenn man hernach das Buch zuschlägt, haben sich Bilder und Worte zu einem elementaren Wissen verfestigt. Doch so schnell schlägt man das Buch gar nicht zu. Ganz von selbst gerät man ins Schmökern, blättert weiter, schaut sich um, wie in einer gut gemachten Illustrierten. Der Blick wird nicht gezwungen, systematisch von links nach rechts oder von oben nach unten zu wandern. Nur manchmal liest man zuerst den kleinen Fließtext links oben zuerst, oft erst später oder ganz zum Schluss als Zusammenfassung des schon Entdeckten. Denn alles gehört irgendwie zusammen, was auf einer, oder im Höchstfall auf zwei Doppelseiten unter einer Überschrift versammelt ist. Assoziativ gesellt sich eins zum anderen. Und doch ist alles wohlgeordnet: Logisch der Aufbau des Inhaltsverzeichnisses mit seinen über 20 Kapiteln, der mit Leben und Lehre Buddhas beginnt, den Betrachter weiter führt zu den großen Richtungen des Buddhismus und ihren geographischen Verwurzelungen, bis er dann die Darstellungen der unterschiedlichsten Zeugnisse gelebter buddhistischer Frömmigkeit und Kultur erreicht, die sogar Richard Gere und den Kinofilm Little Buddha nicht unerwähnt lassen und damit zeigen: Buddhismus ist nicht nur eine faszinierende Religion aus dem fernen Asien. Buddhismus ist längst auch im Westen, unter uns, zu Hause. Wer will, kann also auch diesem logischen Aufbau folgen und das Buch systematisch von vorn nach hinten erforschen. Oder aber, wie schon erwähnt, eklektisch und assoziativ vorgehen. So oder so ist das Register hilfreich beim Aufsuchen oder Wiederfinden bestimmter Inhalte. Die Texte sind im Übrigen leicht lesbar und für interessierte Laien so ab dem Alter von 9 bis 10 Jahren gut verständlich. Wobei alles so präzise und sachlich zutreffend dargestellt wird, dass auch erwachsene Leser sich nicht infantilisiert fühlen müssen. Ja, ich würde diesen Band sogar Religionspädagogen oder Theologen empfehlen, die sich (im buchstäblichen Sinne) ein Bild vom Buddhismus machen wollen. Kurz: Mit dem vorliegenden Band hat man ein wahrhaft ansprechendes Panoptikum des Buddhismus sowohl als historischer, als auch als gelebter Religion mit all ihren Facetten vor Augen. Nur eine Frage bleibt zum Schluss: Warum sind es eigentlich immer Angelsachsen, die so gute religionskundliche Bücher machen?