Brummps - Sie nannten ihn Ameise

Autor*in
Zipfel, Dita
ISBN
978-3-446-27255-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Davies, Bea
Seitenanzahl
136
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München/Wien
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jonny A. ist schon etwas anders als die anderen Ameisen von Hügel Nummer 3. Er ist zu groß für den Bau und schläft davor, er scheint fürs Bauen wirklich wenig Talent zu haben und neuerdings fängt er auch noch an zu brummen. Das kann nichts Gutes bedeuten. Wahrscheinlich hat er Brummps. Doch wie kann er davon nur geheilt werden?

Beurteilungstext

Die aufmerksame Leser:in merkt schon auf der ersten Seite, dass die hier vorgestellte Ameise Jonny A. eigentlich gar keine Ameise ist. Doch offensichtlich scheint sie das selbst nicht zu wissen, obwohl sie schon immer gemerkt hat, dass sie anders ist. So lebt Jonny zusammen mit den Ameisen von Hügel Nummer drei. Doch das ist gar nicht so leicht, denn richtig viele Freund:innen hat er nicht. Vielmehr versuchen die Ameisen ihn zu mobben und zu ärgern, insbesondere Cheffe und die Bossis. Nur Butz, seine beste Freundin, hält zu ihm, denn im Gegensatz zu den anderen Ameisen ist sie wenig erpicht auf das Arbeiten. Als Jonny dann immer mal dieses unkontrollierbare Brummen hat, reden die Bossis ihm ein, er hätte Brummps und müsse den Hügel verlassen, damit er die anderen Ameisen nicht anstecke. Dass das Brummen aber gar keine ansteckende Krankheit ist, bemerkt Jonny erst, als er eine nette Käferdame trifft, mit der er auf einer Mistkugel tanzt.
Dita Zipfel, die bereits für ihr Erstlingswerk „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“ mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, legt nur ihren zweiten Roman vor. In einer gewohnt saloppen Sprache mit viel wörtlicher Rede und verkürzten Sätzen, die mehr andeuten als aussprechen, überzeugt sie mit ihrem Sprachwitz. Die Kunstwörter wie z.B. die Bezeichnung für „Cheffe und die Bossis“ oder auch „Brummps“, das ja lautliche Ähnlichkeiten mit „Mumps“ besitzt, wirken frech und ein wenig verspielt.
Die Bilder von Bea Davies, die wie Drucke anmuten und allein in dunkelblau und hellrot gehalten sind, unterstreichen den humorvollen Charakter des Buches. Manchmal geht die wörtliche Rede direkt in das Bild über und das Buch bekommt einen Comiccharakter. Erwähnenswert ist auch der gewählte Erzähler. Zipfel lässt den Wald sprechen, der alles weiß und auch die Gefühlswelt der Lebewesen gut beschreiben kann, trotzdem mitunter auch eine wertende und kommentierende Funktion einnimmt.
In der Geschichte selbst geht es um das Anderssein und um die Frage nach Identität und Akzeptanz. Das sind große und wichtige Themen, mit denen sich alle Menschen immer wieder auseinandersetzen. Hier passiert es anhand von anthropomorphen Figuren, die sich auch mit allen Besonderheiten und Eigenarten so annehmen wie sie sind.
Das ist großartig und wirkt trotzdem leichtfüßig. Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Alexandra Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 26.06.2022

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