Brezel

Autor*in
Rey, Margret
ISBN
978-3-257-00854-8
Übersetzer*in
Angabe), (ohne
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Rey, H.A.
Seitenanzahl
36
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Brezel stammt aus einem B-Wurf von Dackeln und ist ein typischer Vertreter dieser Rasse - bis er älter wird. Dann nämlich wird er immer länger, bis er sich zu einer Brezel schlingen kann. Mit dieser Fähigkeit gewinnt er sogar Schönheitspreise. Doch seine Angebetete will nichts von ihm wissen, bis er sie eines Tages aus einer Grube rettet. Da verliebt auch sie sich in ihn, sie heiraten und ein neuer Wurf kleiner Dackel kommt zur Welt.

Beurteilungstext

Was macht diese klassischen Bilderbücher eigentlich so liebenswert? Diese Dackelgeschichte stammt von 1944, von der Autorin der jüngst verfilmten “Coco”-Bände, die sogar im Film noch ihren Charme bewahren konnten. Und das ist wohl auch das Geheimnis der “Klassiker”: Sie haben einfach Charme, Einfachheit, Natürlichkeit und sind Erinnerungen an eine heile Welt, die es zwar auch zu ihrer Entstehungszeit nicht gab, die Leser aber von einer solchen entschwundenen Zeit träumen lässt.
Die Handlung der Geschichte ist schlicht und unaufwändig, doch von einer dezenten, aber wesentlichen Moral: Nicht alles, was anders aussieht, ist schlecht und - es ist auch nicht besser als andere, wenn es nicht voller Liebe, Freundschaft und Hilfsbereitschaft steckt. Keine große Entdeckung, eine solche Moral, aber in Zeiten von Fremdenfeindlichkeit und alltäglichem Konkurrenzkampf überlebenswichtig und hier so unauffällig und eingängig transportiert, dass kein Missverständnis aufkommen kann.
Ebenso schlicht und damit kindgerecht wie die Geschichte sind die Bilder, einfache, flach kolorierte Zeichnungen, die aber dennoch durch sanfte Farbigkeit in gedeckten Tönen und durch die lebhaft sprechende Mimik gefallen. Bisweilen werden in der Komposition der Szenen und in ihrem Zeitkolorit Erinnerungen an Walter Triers Kästnerillustrationen wach, ohne dass aber irgendetwas plagiiert würde. Es entstehen und bleiben beim Lesen und Betrachten des Buches nur wohlig-warme Gefühle, positive Entspannung, all das, was man neudeutsch “Wellness” nennt und sich heute mühsam erkämpfen muss. Hier ist es das Grundgefühl, die Basisnote, auf der sich noch Kopf- und Herznote aufbauen und - einem guten Rotwein ähnlich - ein literarisches Bouquet schaffen.
Erst nach Genuss des Buches fallen einem noch kleine Details auf, liebevolle Augenzwinkereien, die heute obsolet geworden sind: In allen Bildern sind sämtliche Aufschriften dezent und sorgfältig eingedeutscht, inklusive des Namens unseres Helden, dessen deutsches “Brezel” eigentlich viel schöner klingt als das amerikanisch-originale “Pretzel”. Bis zu diesem Buch mochte ich keine Dackel, aber jetzt...

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Rey, Margret

Rey, Margret

Brezel

Weiterlesen
Rey, Margret

Coco kommt ins Krankenhaus

Weiterlesen
Rey, Margret

Brezel

Weiterlesen
Rey, Margret

Brezel

Weiterlesen
Rey, Margret

Brezel

Weiterlesen
Rey, Margret

Brezel

Weiterlesen