Braune Erde

Autor*in
Höra, Daniel
ISBN
978-3-8333-5099-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
300
Verlag
Bloomsbury in Berlinverlage
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Ich-Erzähler Ben lebt als Waise bei seiner Tante in einem Dorf in Mecklenburg. In das öde Dorf ziehen Fremde ein, eine Familie mit einem Mädchen und ein Vater mit seinen beiden Söhnen. Sie wollen Ökolandwirtschaft betreiben. Schon bald aber stellt sich heraus, dass sie nationalsozialistisches Gedankengut verbreiten und auch sonst extreme Verhaltensweisen an den Tag legen. Bald muss Ben um sein Leben fürchten.

Beurteilungstext

Die Dorfbewohner kennen sich, aber ihr Dorfleben ist mit den Jahren eingeschlafen. Die Neuankömmlinge werden zunächst ungläubig und misstrauisch beäugt, aber es gelingt diesen schnell, akzeptiert zu werden. Ben mag es, dass er in die Familien aufgenommen wird, seine Ortskenntnisse gefragt sind und er schießen darf. Auch Freya findet er interessant. Die Familie gibt Wärme, ganz anders als die Tante. Die Frau bringt die Dörfler dazu, gemeinsam das Dorfgemeinschaftshaus wieder zum Leben zu erwecken und bietet Handarbeit und Volkstanz an. Ben schwankt in seiner Begeisterung, nachdem er als Spitzel gegen die Dörfler arbeiten soll. Er lernt Neonazis verschiedenster Strömungen kennen, sieht die Brutalität auf einer Demo, erkennt die Rolle der Frauen in der Neonaziszene und muss erleben, dass auch vor einem Mord nicht zurückgeschreckt wird.
Das Buch zeigt, wie Neonazis heute in die Gesellschaft eindringen. Sie bedienen vorsichtig Vorurteile gegen Andersdenkende, zeigen soziales Engagement, machen Menschen gezielt erpressbar, stellen böse Hierarchien auf, die durch die einfache Logik zunächst überzeugen und haben einfache Antworten durch ein Weltbild, dass nur zwischen gut und böse unterscheidet.
Die Geschichte beginnt damit, dass Ben um sein Leben rennt, diese Gegenwartsgeschichte unterbricht immer wieder die Geschichte der Vergangenheit. Zum Schluss wird durch die Liste der Straftaten deutlich, weclhe Gesetze die Neonazis in kurzer Zeit ignoriert haben. Deutlich wird auch der Psychodruck, mit dem gearbeitet wird.
Nett: Der Autor lässt Ben ein eigenes früher von ihm erschienen Buch lesen.
Fazit: Ein interessantes, informatives Buch, das zum Nachdenken und diskutieren anregt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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