Boy from Mars. Auf der Jagd nach der Wahrheit

Schlagwörter

• Abenteuer
• Diversität
• Freundschaft
• Umweltschutz/Klima
• Zukunft

Teaser

Der 13-jährige Jonto leidet sehr, als er nach dem Tod seines Großvaters Benjamin seine Kolonie auf dem Mars verlassen und zurück auf die Erde muss. Diese hat sich durch die Klimakriege der letzten Jahre stark verändert. Jonto und seine neuen Freunde setzen alles daran, den Future Boost, eine Erfindung von Benjamin, zu finden, um die Erde zu retten und Geld für ein Flugticket zurück zum Mars zu beschaffen. Dabei haben sie nicht die Rechnung mit den Piraten gemacht!

Beurteilungstext

Leben auf dem Mars! Eine Spekulation, die hier zur Wirklichkeit wird. Als Leser:in begleiten wir den 13-jährigen Jonto, der nach dem Tod seines Großvaters und Vormunds Benjamin, seine Kolonie auf dem Mars verlassen und zurück auf die Erde zu seiner Mutter muss. Doch nicht nur Jontos Leben verändert sich, auch die Erde ist nach den Klimakriegen der letzten Jahre kaum wiederzuerkennen. Der Planet benötigt dringend Hilfe, um nachhaltigere Energien zu gewinnen.

Eine Lösung für das Problem könnte der sogenannte Future Boost sein, eine Erfindung von Benjamin. Denn der Future Boost ist ein Fusionsreaktor, der es schafft, unendliche Energien ohne Treibhausgase herzustellen. Jedoch weiß keiner, ob diese Erfindung wirklich existiert und wo genau sie sich befindet. Doch die Hauptfigur muss diese Suche nicht allein bewältigen. Im Verlauf der Geschichte trifft Jonto auf die vier Freigeister Elondra, Wilhelm, Gülcan und Uddi, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gemeinsam treten sie die Reise an und müssen sich dabei gegen blutrünstige Piraten und die Widersacherin von Benjamin behaupten.

Durch einen lebhaften Schreibstil schafft es der Roman, unseren sonst so vertrauten Heimatplaneten von einer ganz anderen Seite zu zeigen. Man fühlt sich beim Lesen selbst wie ein Fremdling auf der Erde und geht gemeinsam mit Jonto auf große Entdeckungstour. Doch nicht nur die Beschreibung der Orte und Landschaften lässt einen tief in das Abenteuer eintauchen, auch die Gestaltung der Charaktere und deren Entwicklung im Verlauf der Geschichte regen zum Weiterlesen an. Der Abenteuerroman fokussiert sich dabei vor allem auf das Thema Diversität. So fehlt dem energiegeladenen Witzbold Wilhelm ein Arm, der durch einen Roboterarm ersetzt wurde, und die vorlaute Gülcan eckt durch ihren punkigen Kleidungsstil in der Gesellschaft an. Trotz der Unterschiede entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen den Figuren, die im Verlauf der Geschichte verstärkt wird.

Die Erzählung zeigt uns, wie wunderschön unsere Unterschiede sein können und wie diese uns einzigartig machen. Zudem werden verschiedene Themen angesprochen, die uns Menschen oft im Alltag begegnen können. Dazu gehören Streitereien und Versöhnungen mit der Familie, das Gefühl, nicht dazuzugehören und sich verloren zu fühlen. Aber anstatt diese Gefühle als unüberwindbar darzustellen, wird den Leser:innen vermittelt, dass jedes Hindernis bewältigt werden kann, solange man die richtigen Leute um sich hat und an sich selbst glaubt. Eine Lektion, die auch im echten Leben sehr wichtig ist. Doch auch auf gesellschaftspolitische Themen, wie den Klimawandel, wird aufmerksam gemacht. Uns wird durch die Darstellung einer veränderten Welt und dem Ansprechen der Auswirkungen von Klimakriegen, welche im Roman mehrere Städte zerstört und Leben gefordert haben, vor Augen geführt, wie wichtig Nachhaltigkeit für unsere Umwelt ist.

Der Roman liest sich sehr flüssig, da meist auf lange ausschweifende Sätze verzichtet wird und sie stattdessen kurz und prägnant gestaltet sind. Zudem sind die Dialoge zwischen den Figuren witzig und humorvoll geschrieben, was an den frechen und aufbrausenden Charakterzügen liegt, die den Figuren verliehen werden. Doch nicht nur die Formulierungen der Handlungen machen den Roman so unglaublich spannend und erheiternd, auch das zum Thema Mars passend gestaltete Cover des Illustrators Max Meinzold lädt zum Lesen ein. Denn auf diesem sieht man ein Bild der Hauptfigur Jonto, weshalb man sich bereits vor dem Lesen des Romans mit der Figur vertraut fühlt.

Ein Kritikpunkt, der das Verfolgen der Handlung erschweren könnte, ist die hohe Anzahl an Charakteren. So lernt man in fast jedem Kapitel nicht nur neue Figuren kennen, auch die Namen dieser sind meist sehr ausgefallen. Vor allem bei jüngeren Leser:innen kann es dadurch zu Verständnisproblemen kommen.

Trotz allem kann der Abenteuerroman als Schullektüre für die Sekundarstufe I empfohlen werden. Denn die SchülerInnen lernen in diesem nicht nur etwas zu den Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Diversität, sondern auch über die Kraft von Selbstglaube. Doch auch als Freizeitlektüre bietet sich der Roman, aufgrund seiner Spannung und humorvollen Schreibweise, an.