Born scared

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-74029-6
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
München, buxdesign
Seitenanzahl
235
Verlag
dtv
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Kurz nach Elliots Geburt stirbt seine Zwillingsschwester. Von nun an im Geiste immer mit ihr verbunden, flüchtet er vor der Realität und seinen starken Ängsten. Einzig sein Zimmer ist seine Zuflucht, nur hier fühlt er sich sicher. Er hält über drei Personen Kontakt zur Außenwelt: seine Mutter, seine Tante Shirley und dem Arzt Dr. Gibson. So geht das viele Jahre, bis eines Tages seine Mutter nicht heimkehrt.

Beurteilungstext

Kevin Brooks ist mit “Born scared” ein spannender, über weite Strecken sehr packender Roman gelungen. Jeder Mensch kennt Ängste und jeder Mensch hatte auch schon einmal Angst, aber Elliot, der Protagonist des Romans, lebt in ständiger Angst, Angst von Geburt an, Angst vor allem! Nur seine „Angstpillen“ helfen ihm, den Alltag zu bewältigen und trotzdem ist seine Angst allgegenwärtig. Kevin Brooks gelingt es auf faszinierende Weise, dass der Leser von Anbeginn mit Elliot mitfühlt und er sich gut in ihn hineinversetzen kann. Elliot erzählt aus seiner Perspektive, als Ich-Erzähler. Man spürt förmlich, welche Ängste er aussteht und wie sich diese für ihn anfühlen. Man bekommt eine vage Vorstellung, wie es Menschen mit Angststörungen ergeht und entwickelt durch den feinfühligen Erzählstil Verständnis für diese. Auch die Passagen, in denen sich Elliot mit seiner verstorbenen Zwillingsschwester unterhält, finde ich sehr gelungen. Die vielen Zwiegespräche verdeutlichen die inneren Nöte von Elliot umso mehr und geben der Erzählung zusätzlichen Reiz. Der Protagonist ist ständig zwischen seiner Angst und dem positiven Zuspruch seiner imaginären Schwester hin und her gerissen. Die Kapitel hat Kevin Brooks kurz gehalten und mit spannenden Titeln bedacht. So wird beim Leser zusätzlich die Neugier geweckt. Auch springen die einzelnen Kapitel zwischen der Vergangenheit und Gegenwart Elliots, sowie den beiden Kriminellen, welche die Ursache dafür sind, das Elliots Mutter nicht nach Hause kommt. Der Antiheld wird zum Helden, indem er auf der Suche nach seiner Mutter das einzige verlässt was ihm Sicherheit bietet, sein Zimmer! Allein wie es Kevin Brooks gelingt, den inneren Konflikt und den Zwiespalt darzustellen, ehe es Elliot wagt, das Haus auf der Suche nach seiner Mutter zu verlassen, machen das Buch mehr als lesenswert. Die verschiedenen Erzählstränge Elliot, die Kriminellen und schließlich noch Elliots Cousin, auf welchen es die Verbrecher eigentlich abgesehen haben, finden nach und nach zueinander und halten die Spannung hoch. Einzig im Mittelteil des Buches kam für mich die Geschichte kurzzeitig ins Stocken, da Elliots mühseliger Marsch durch den Schnee zum Haus seiner Tante über verschneite Wiesen mit Hindernissen verschiedenster Art für meinen Geschmack doch etwas langatmig war. Dafür nimmt das Geschehen im letzten Drittel wieder an Fahrt und Spannung auf, das Finale ist nicht ohne weiteres vorhersehbar. Mir selber gefiel das Buch insgesamt sehr gut. Wer allerdings einen richtigen Thriller erwartet, könnte enttäuscht sein, denn Elliots Gedankenwelt und seine Angstzustände nehmen in diesem Buch einen großen Raum ein.

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Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 30.11.2017

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