Boot Camp
- Autor*in
- Rhue, Morton
- ISBN
- 978-3-473-35258-6
- Übersetzer*in
- Schmitz, Werner
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Connor wird gegen seinen Willen von seinen Eltern in ein Boot Camp verbracht. Dort erwartet ihn ein brutales Umerziehungssystem aus dem es ausweglos scheint zu entkommen ...
Beurteilungstext
In 28 Kapiteln entwirft der Bestseller-Autor ( “Die Welle”) in seinem neuen Buch: Boot Camp ein düsteres Szenario über ein Erziehungslager für Jugendliche. Schon der schwarze Einband mit Schuhabdruck lässt Schreckliches vermuten. Der jugendliche Protagonist Connor erzählt in der Ich-Form, was den Leser ab 14 Jahren unmittelbar am Geschehen teilhaben lässt. Im Auftrag seiner Eltern wird Connor entführt und in ein Umerziehungscamp verbracht, da er nicht der Sohn ist, den sich seine erfolgreichen Eltern wünschen. Sehr eindringlich wird die brutale und menschenunwürdige Erziehung in diesem Camp , völlig abgeschnitten von der Außenwelt aus Connors Sicht geschildert. Alles ist darauf ausgelegt, den Willen des Individuums zu brechen und zu einer Marionette umzuerziehen. Sehr anschaulich wird das in den detaillierten Beschreibungen und zynischen Dialogen vermittelt, was große Betroffenheit beim Leser auslöst. Er kann sich mit dem Protagonisten solidarisieren, mit ihm leiden und nach einem scheinbar ausweglosen Entkommen suchen. Trotz vieler Misshandlungen scheint Connors Willen sowie der Sarahs nicht zu brechen zu sein. Zusammen mit Pauly gelingt den beiden ein Fluchtversuch. Doch nur Pauly und Sarah erreichen die rettende Kanadische Seite - Connors Menschlichkeit, er rettet seine Verfolger aus dem eiskalten Wasser) bringt ihn wieder zurück in das Lager. Jetzt endlich scheinen die Erzieher / Menschenquäler durch äußerste Brutalität Connors Willen zu brechen und aus ihm eine Marionette zu machen. Deutlich wird dies, als ihn seine Eltern, alarmiert durch seine Entführerin, im Camp abholen. Ein spannend geschriebenes aber sehr deprimierendes Buch, das große Betroffenheit beim Leser auslöst.
In einem Nachwort berichtet der Autor, dass dieses Camp keine Fiktion ist, sondern dass in den USA tatsächlich solche Camps für Teenager existieren. Diese Institutionen bieten ihre Dienste durch Mundpropaganda an und verbringen die Jugendlichen sogar ins Ausland. Doch trotzdem sind Misshandlungen dokumentiert.
Dieses Buch zu empfehlen fällt sehr schwer, da der Psychoterror und Misshandlungen detailgenau geschildert werden und es kein Entrinnen und keine Hilfe für die Jugendlichen gibt. Es macht Hoffnungslos, rüttelt aber zugleich den Leser auf, transportiert eine gewisse Aufklärung und bahnt Gesellschaftskritik an und stellt Werte und Normen in Frage. Trotz all dieser negativen Ausprägung ein lesenswertes Buch.