Book Rebels - 75 Heldinnen aus der Literatur

Schlagwörter

• Abenteuer
• Adoleszenz
• Außenseiter
• Emanzipation
• Freundschaft

Teaser

Vorgestellt werden 75 weibliche Protogonistinnen klassischer und zeitgenössischer Literatur, die zeigen, wie vielfältig und selbstbewusst auch Mädchen- und Frauenfiguren in der Literatur konzipiert werden können.

Beurteilungstext

Die Literatur (für Kinder und Erwachsene) ist voll von starken Mädchen und Frauen, das zeigen die hier vorliegenden Rezensionen. Vorgestellt werden auf je einer Doppelseite eine starke Mädchen-/Frauenfigur aus einem literarischen Werk. Das Spektrum der Texte ist dabei ungemein breit. Neben klassischen Figuren wie Sophokles‘ Antigone und Jane Austens Elizabeth Bennet finden sich Klassiker der der Kinderliteratur wie J.M. Barries Wendy Darling oder Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf, aber auch ganz moderne Heldinnen wie John Greens Alaska Young und David Levithans A, der/die streng genommen kein Mädchen, oder besser gesagt, nur manchmal ein Mädchen ist.
Sie alle werden mit ihren Werken auf je einer Seite ganz knapp vorgestellt. Was macht sie aus? Wie stehen sie in der Welt und wie gehen sie damit um? Was zeichnet sie aus? Was fordert sie heraus? Schnell wird deutlich, dass Mädchen/Frau sein viel sein kann – und früher wie heute viele Anforderungen stellt, und gleichzeitig nicht plakativ oder stereotyp behandelt werden kann. Und, dass die Zuordnung zu Geschlecht und damit verbundenen und geprägten kulturellen Vorstellungen auch immer wieder fragwürdig wird. Neben dem Text und einer Überschrift findet sich immer auch ein markantes Zitat aus dem Werk, das den besonderen Charakter der Figur geeignet in Szene setzen kann. Dem Text gegenüber finden sich malerische Illustrationen von Felicitas Horstschäfer, die die beschriebenen Charaktere auch visuell inszenieren und dabei markante Eigenschaften betonen und auch interpretieren. Die mit verschiedenen Techniken erstellen Bilder (Pinsel, Druck, Collage etc.) stellen kleine Universen her, in denen sich die beschriebenen Figuren verorten können und damit für die Lesenden greifbar werden.
Das von der Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Annette Pehnt herausgegebene Buch ist von Studierenden verfasst worden und in enger Abstimmung mit der Illustratorin entstanden. Es bietet Einblicke in alte und neue Werke, die zeigen, dass Frauen viel mehr sind, als ihnen häufig zugestanden wird. Und sie zeigen, dass gerade die Literatur für Kinder und Erwachsene viele Angebote unterbreitet, eine selbstbewusste und vielfältige Geschlechtsidentität aufzubauen, die Möglichkeiten eröffnet und nicht nur limitiert. Aufwendig gemacht – sehr zu empfehlen!