Blutsbrüder

Schlagwörter

• Rassismus
• Rechtsextremismus

Teaser

Darius und Hakan, zwei Freunde seit der Grundschulzeit, kämpfen zusammen mit sechs Freunden im Untergrund gegen die Berliner rechte Szene. Doch in ihrem Viertel - Berlin-Kreuzberg - gibt es keine Nazis. Die Probleme machen die ausländischen Bewohner und stellt die Freunde vor die Frage, wer die eigentlichen Gegner sind und wo der gewalttätige Kampf enden wird. Dies wird zur harten Bewährungsprobe für den Gruppenzusammenhalt und für die Freundschaft.

Beurteilungstext

Ein Roman, der ein brisantes Thema aufwirft und wie selbstverständlich damit umgeht. Berlin-Kreuzberg als krasses Beispiel für einen sozialen Brennpunkt, wo Gewalt unter Jugendlichen mit rassistischem Hintergrund zur Tagesordnung gehört. Der Autor greift aktuelle Probleme auf, wie die Diskussionen um Ausländerfeindlichkeit, Integration, Brutalität und Gewaltbereitschaft, und entwickelt einen Plot, der - an manchen Teilen scheinbar überspitzt - ein in sozialen Brennpunkten fast alltägliches Drama schildert. Wer ist Feind und wer ist Freund? Der Kampf gegen die Nazis ist gerechtfertigt, der Kampf gegen gewalttätige türkische oder arabische Jugendliche auch, oder mutiert man dann zum Nazi? Ein moralisches Dilemma, das Michael Wildenhain gekonnt aus den unterschiedlichen Perspektiven schildert, dessen volle Problematik erst auf den 253 Seiten entwickelt und dem Leser nach und nach bewusst gemacht wird. Manche Szenen sind sehr brutal, die Sprache ist Jugendsprache - zum Teil ebenfalls brutal und mit vielen Kraftausdrücken gespickt. Das Buch ist meines Erachtens sehr gut als Unterrichtslektüre geeignet, benötigt aber sorgfältige Vor- und Nachbereitung (Debatten über Rassismus, eigene Erfahrungen, eigene Sprache, etc.), um das Thema den Schülern im geordneten Rahmen nahezubringen.