Blume im Wind

Autor*in
Tock, Annelies
ISBN
978-3-551-55189-4
Übersetzer*in
Hachmeiser, Sylke
Ori. Sprache
Flämisch
Illustrator*in
Müller, Birte
Seitenanzahl
97
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte des Mädchens Mary, das bei seinen Eltern in der Wildnis aufwächst und schließlich zu den Wurzeln seiner indianischen Abstammung zurückfindet.

Beurteilungstext

Mary, ein hübsches brünettes Mädchen mit schwarzen Haaren, lebt zusammen mit ihrem Vater Louis und ihrer Mutter Anna in einem Blockhaus abseits der Städte in den tiefen Wäldern Nordamerikas, wo sie sich vom Maisanbau, der Milch von der Kuh Rosy sowie der Jagd und dem Fang von Pelztieren ernähren. Besonders der Vater umgibt seine Tochter, von ihm zärtlich "Mary-Mädchen" genannt, mit einer rührenden Liebe und versucht ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Doch immer wieder steigen in Mary spontan zunächst unbestimmte Erinnerungsfetzen und bruchstückhaft Worte und Lieder auf, die ihre Eltern mit Sorge und Angst registrieren ... bis eines Tages Mary erfährt, woher sie stammt: Bei einer Militär-Aktion weißer Soldaten, an der auch ihr jetziger Vater beteiligt war, wurde auch Marys leibliche Mutter getötet, von der Louis das kleine Kind "Blume im Wind" übernahm und als sein eigenes, Mary, später großzog. Als Mary diese Zusammenhänge erfährt, bricht ihre bisher heile Welt zusammen, und obwohl Mary sich in der Liebe ihrer Pflegeeltern geborgen weiß, werden jetzt immer stärker ihre Gedanken und Gefühle von ihrer indianischen Herkunft her bestimmt, so dass sie sich nicht entscheiden kann, ob sie zu ihrem Stamm zurückkehren oder zusammen mit ihrer Mutter in die Stadt ziehen soll, um dort ein bescheidenes Leben nach Art der Weißen zu führen. Diese Entscheidung steht an, nachdem ihr Vater Louis von den Wölfen getötet wird. Auf der einen Seite lockt sie die Lebensart - und die Kleider - der städtischen Kultur, und sie fühlt sich geschmeichelt, wenn sie wegen ihrer Schönheit bewundert wird, angedeutet in einer kurzen Liebesbeziehung zu John, dem Bruder ihrer weißen Mutter, auf der anderen Seite streben ihr Sehnen und ihre Gedanken immer mehr zu den Überlebenden ihres Stammes, zu dem sie schließlich zurückkehrt.
Ein gut geschriebenes Buch, das den Reiz der ursprünglichen Wildnis und des einfachen, aber glücklichen Lebens in der Abgeschiedenheit in der Wildnis und in sensibler Weise die widersprüchlichen Gefühle in Marys Bewusstsein einfängt; an manchen Stellen wird auch eine leise Kritik an dem brutalen Eroberungs-Verhalten der Weißen spürbar, die sich entweder gegen Geld oder mit Gewalt das Land einverleiben wollen, was im krassen Gegensatz zur sensiblen und pantheistischen Einstellung der Indianer zur Natur steht.
Ein unbedingt lesenswertes Buch.

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Diese Rezension wurde verfasst von nr-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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