Blackmail

Autor*in
Feibel, Thomas
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Carlsen
Gattung
Krimi
Ort
Hamburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als der “Darlis-Diller”-Fan Johnny eine fehlgeleitete Mail beantwortet, löst er eine Kette von Katastrophen aus: Ein Lehrer wird erschossen, die junge Polizeianwärterin Pola überfallen und er selbst wird ständig verfolgt. Außerdem ist er der Hauptverdächtige der Taten, vor allem für die Medien. Er selbst bekommt davon fast nichts mit, aber in seiner Umgebung scheiden sich Freunde von Feinden, bis am Ende Darlis Diller beinahe ein Fan von Johnny ist.

Beurteilungstext

Die Ingredienzen dieser Geschichte passen in einen veritablen Thriller: Kleine und große Verbrecher, Mord, Diebstahl, Verleumdung, eine Hetzjagd von Polizei und Presse und ein abgehalfterter Kommissar, der als einziger den gesunden Menschenverstand walten lässt. Am Ende ein großer Showdown mit Feuer und Massenpanik - das hat schon was von großem Kino, zumindest für den Kopf. Aber dieses Buch ist mehr als ein Krimi, es vermittelt erstaunliche Einsichten in Showgeschäft, Satanskult, Drogenszene, Internetkriminalität und zahlreiche andere Bereiche.
Das alles verpackt in eine Handlung, die zwar relativ zäh anläuft, dann aber rasch an Tempo und auch Faszination gewinnt. Dann passt auch der sehr jugendliche Szenejargon, die Sprache glättet sich im weiteren Verlauf und wird locker lesbar, die anfangs verwirrenden Puzzleteilchen rücken an ihre Plätze und ein plastisch-eindrucksvolles Bild entsteht. Dabei folgt der Spannungsbogen klassischen Vorbildern: Ein durchgängiges Crescendo bis zum Schluss wird in den Details variiert durch kürzere An- und Entspannungsphasen, teilweise recht brutale Schilderungen wechseln sich mit eher amüsanten Stimmungsbildern ab - ein gelungener Aufbau.
Ein irritierendes (und eigentlich z.T. überflüssiges) Element stellt der etwas okkulte Teil mit dem sich materialisierenden “Dhuul” dar, sicher ein spannungserhöhendes, aber schwer verständliches Detail, das auch bis zum Ende geheimnisvoll und ungeklärt bleibt. Das passt als Wahnvorstellung sicher zu den früheren Drogenexzessen Dillers und zu seiner satanistischen Koketterie, doch Sinn und Zweck des Ganzen bleibt im Dunkeln.
Bemerkenswert und nützlich als Information sind die Beschreibungen der im Internet lauernden Gefahren, die wegen der Komplexität des Mediums weithin noch recht wenig bekannt sind. Dinge wie Hackerangriffe, schnell aufzulösende Scheinanonymität und scheinbar “saubere” Kriminalität im Netz sind hier oft im Spiel, verdienen aber durchaus eine weitergehende Behandlung in Gespräch und Unterricht. Auch als Einstieg in die Diskussionen um Jugendkulte und die Geschäfte rund um Popmusik eignet sich das Buch hervorragend.
Für nervenkitzelnde Lektüre und als packender “Aufhänger” gleichermaßen eine starke Empfehlung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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